Ausgabe 1 >2019

Kompetenz in der Krebsmedizin Das Klinikum Esslingen bündelt seine Kompetenzen in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen im neuen Cancer Center Esslingen – CCE. Alle Krebspatienten werden hier künftig von den Spezialisten aus den unterschiedlichen medizinischen Bereichen gemeinsam behandelt. 12 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 2019 Krebs Schwerpunktthema – Seiten 12 bis 36 „Die Krebsmedizin wird immer komplexer und perso- nalisierter. Für die einzelne Krebserkrankung gibt es heute nicht mehr die eine Behandlungsstrategie, viel- mehr wird die Therapie heute immer stärker auf den einzelnen Patienten individuell zugeschnitten“, erläu- tert Professor Dr. Michael Geißler. Der Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onkologie / Häma- tologie, Gastroenterologie und Infektiologie ist der ärztliche Leiter des neugegründeten Cancer Center Esslingen. „Die behandelnden Ärzte haben damit eine Lotsenfunktion und begleiten den Patienten durch die oft langen Therapiephasen auf der Basis umfassender Diagnostik und zunehmend auch genetisch-molekula- rer Untersuchungen des jeweiligen Tumors.“ Interdisziplinärer Austausch Seit vielen Jahren schon werden Krebserkrankungen in sogenannten Organzentren von Ärzten aus unterschied- lichen medizinischen Fachdisziplinen gemeinsam behandelt. Auch am Klinikum Esslingen gibt es mit dem Darmzentrum (DZE), dem Pankreaskarzinom- (PZE) und Leberzentrum (LZE), dem Brustzentrum (BZE) und dem Zentrum für Gynäkologische Tumorerkrankungen (GTZE) sowie dem Lungenkrebszentrum (TESS) seit lan- gem diese spezialisierte enge medizinische Zusammen- arbeit. Neu strukturiert im Rahmen des CCEs wurde für das Feld der Lymphome sowie der Blutkrebserkran- kungen (Leukämien) das Hämatoonkologische Zentrum Esslingen (HZE). In Tumorkonferenzen, den sogenannten Tumorboards, diskutieren Onkologen/Hämatologen, Gynäkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Gastro- enterologen und Pathologen die Krankengeschichte und die Untersuchungsergebnisse jedes einzelnen Pati- enten und erarbeiten so eine gemeinsame und ver- bindliche Therapiestrategie auf der Basis der aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Pati- enten profitieren nachweislich von dieser enorm wich- tigen Qualitätsstruktur. Durch die Portalstruktur hat jeder neue Krebspatient die Garantie, das alle zur Durchführung der notwendigen Diagnostik und The- rapie involvierten Ärzte und Berufsgruppen tatsächlich das optimale Therapiekonzept umsetzen und bei Bedarf jederzeit anpassen können. „Im Cancer Center Esslingen richten wir nun alle medi- zinischen Fachrichtungen neu aus und integrieren sie in einem Spezialzentrum für alle Tumorarten. Damit fassen wir das Wissen aller noch enger zusammen“, sagt Professor Geißler. So können auch die neuesten Forschungsergebnisse, die die Ärzte in Fachpublikati- onen oder auf nationalen und internationalen Fach- kongressen vermittelt bekommen, schneller für jeden Patienten nutzbar gemacht werden. Das geschieht unter anderem durch Fortbildungsveranstaltungen in den Tumorboards, bei denen relevante neue Ergebnisse von den bedeutenden internationalen und nationalen Krebskongressen vorgestellt und bewertet und anschließend die hausinternen Leitlinien aktualisiert werden. Hohes wissenschaftliches Renomee Gebündelt werden im neuen CCE zudem die medizi- nisch-wissenschaftlichen Aktivitäten des Klinikums Esslingen. „Die deutsche Krebsforschung hat inzwi-

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