Ausgabe 1 >2019

1 2019 Esslinger Gesundheitsmagazin 13 schen in vielen onkologischen Forschungsbereichen zum Beispiel bei Leukämien und Lymphomen, Brust- krebs, Lungenkrebs und gastrointestinalen Tumoren international eine Vorreiterrolle übernommen. Viele neue Verfahren und Behandlungsstandards werden heute von deutschen oder europäischen Forschungs- gruppen und Behandlungszentren entwickelt und nicht mehr nur in den USA.“ Das Klinikum Esslingen nimmt an vielen dieser Forschungsprojekte aktiv teil, so dass die Patienten frühzeitig mit diesen neuen Therapiever- fahren behandelt werden können. Das hohe wissen- schaftliche Renommee des Klinikums Esslingen und seiner onkologisch tätigen Spezialisten ermöglicht es, zusammen mit renommierten Krebszentren aus Europa und den USA diese Forschungsprojekte umzusetzen und den hiesigen Patienten anzubieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei genetische und mole- kulare Untersuchungen des Tumors. Im Unterschied zu den klassischen Chemotherapien ermöglichen neue zielgerichtete Wirkstoffe und maßgeschneiderte Immuntherapeutika jetzt eine wesentlich präzisere Krebsbekämpfung und damit auch bessere Heilungs- chancen. Für die Entwicklung und den Einsatz dieser Medikamente werden allerdings sehr detaillierte Infor- mationen über die molekulare Beschaffenheit des jeweiligen Tumors benötigt. Inzwischen ist es möglich, das einzigartige genetische Profil eines Tumors in kur- zer Zeit zu akzeptablen Kosten zu analysieren. Das eröffnet die Möglichkeit, Veränderungen patientenin- dividuell zu identifizieren und so hochwirksame und gut verträgliche Medikamente zu nutzen. Durch die jahrelange wissenschaftliche Tätigkeit der Krebsmedi- ziner liegt das notwendige Verständnis für die komple- xen Signalwege und Genveränderungen in den Tumo- ren vor und kann entsprechend bewertet und in Therapieempfehlungen in den Tumorboards umgesetzt werden. Um diese neuen wissenschaftlichen Erkennt- nisse schnell in einen Nutzen für den Patienten zu überführen, kooperiert das Tumorboard eng mit den Studienzentren des CCE, die für die Konzeption und Durchführung klinischer Studien verantwortlich sind. Symptomorientierte Behandlung Neben der Krebsforschung wird am neuen CCE auch die unterstützende symptomorientierte Behandlung von Tumorpatienten, die sogenannte Supportivtherapie mit den Schwerpunkten Prävention, Sport, Ernährung, Symptombekämpfung und integrative Therapiekon- zepte gebündelt und ausgebaut. Das Klinikum Esslin- gen ist bereits Mitglied im Kompetenznetz Integrative Medizin, das durch das Land Baden-Württemberg gefördert wird und in dem konventionelle als auch komplementäre Behandlungskonzepte in einem pati- entenzentrierten Versorgungskonzept umgesetzt wer- den. Zusammen mit anderen großen universitären und nicht-universitären Krebszentren Baden-Württembergs Esslinger Tag gegen Krebs Zum 3. Esslinger Tag gegen Krebs am 30. März 2019 wird sich das CCE erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. In der Schickhardthalles des Alten Rathauses informieren die Spezialisten des Klinikums Esslingen von 9.00 bis 13.00 Uhr in Vorträgen über aktuelle Methoden der Krebstherapie und stehen anschließend für Fragen zur Verfügung. werden in diesem Netzwerk neue Behandlungswege beschritten und auch die dringend notwendigen inte- grativen Forschungsprojekte vorangetrieben. Darüber hinaus wird im CCE eine Sektion Geriatrische Onkologie etabliert, in der Hämatologen/Onkologen, Geriater und Pflegekräfte die Bedürfnisse älterer Pati- enten mit Krebserkrankungen berücksichtigen und spezielle Therapieempfehlungen aussprechen. Patienten-Informations-Zentrum Angegliedert an das CCE des Klinikums Esslingen soll im nächsten Jahr außerdem auf dem Campus des Kli- nikums ein Patienten-Informations-Zentrum (PIZ) ent- stehen, in dem sich Patienten, Angehörige, aber auch jeder Bürger über alle Facetten zum Thema Krebs infor- mieren kann. Hier wird es Patientenschulungen, Infor- mationsveranstaltungen und Kursangebote geben, mit Hinweisen zur Krebsvorsorge und -vorbeugung, zum Umgang mit der Erkrankung und den Hilfs- und Unter- stützungsangeboten für Betroffene und deren Fami- lien. Die Brückenpflege „Stella Care“ für Krebspatien- ten, die seit vielen Jahren gemeinsam mit den Kliniken des Landkreises und den niedergelassenen Hämatoon- kologen, Dr. Robert Eckert und Dr. Torsten Kamp im Rahmen des Onkologischen Schwerpunktes Esslingen (OSP) betrieben wird sowie die Selbsthilfegruppen der häufigsten Tumorarten sollen ebenfalls in das Konzept eingebunden werden. Zentral auf dem Klinikgelände eingerichtet, wird das Patienten-Informations-Zentrum damit zur wichtigen Anlaufstelle für alle Fragen rund um Krebserkrankungen. so

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