Ausgabe 1 >2021

10 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2021 Letzte Option: Lebertransplantation Trotz moderner Behandlungsmethoden gelingt es nicht immer, das Fortschreiten einer Zirrhose aufzuhalten. Wenn Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion des Organs kritisch abnehmen, bleibt als letzte Option die Transplantation. Am Klinikum Esslingen werden Patienten vor und nach der Transplantation betreut, der Eingriff selbst wird am Universitätsklinikum Tübingen durchge- führt. „Die Prognosen für transplantierte Leberpatienten haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Nach fünf Jahren liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit heute bei 80 Prozent“, so Professor Wege. Spenderorgane sind allerdings Mangelware: Etwa 850 Patienten warten deutschlandweit derzeit auf eine Leber. Wie lange es im Einzelfall dauert, bis eine Transplantation stattfinden kann, ist je nach Dringlichkeit unterschiedlich. Eine Transplantation muss daher vorausschauend in die Therapie eingeplant werden. Das Leberzentrum: Interdisziplinäre Versorgung Chronische Erkrankungen der Leber sind komplex, sie können vielfältige Ursachen haben und sich auf vielfältige Weise im Körper auswirken. „Die Versorgung von Leber-Patienten ist daher immer eine fachbereichsübergreifende Aufgabe“, betont Professor Wege. „Am Klinikum Esslingen bündeln wir unsere geballte interdisziplinäre Expertise in unserem Leberzentrum. Der Vorteil für den Patienten ist, dass das Zentrum ein breites Spektrum an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten abdeckt. Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen arbeiten eng zusammen, um für jeden Patienten die individuell optimale Therapie zu bestimmen.“ lj >>> Wie werden Erkrankungen der Leber diagnostiziert? Die Leber ist schmerzunempfindlich. Trotzdem bietet die moderne Medizin vielfältige Möglichkeiten, eine Lebererkrankung zu diagnostizieren: › Anamnese: Der Arzt erfragt aktuelle Beschwer- den, Vorgeschichte und Risikofaktoren. › Körperliche Untersuchung: Inspektion und Tastuntersuchung. Unter anderem geben folgende Faktoren Aufschluss: Ist der Oberbauch hart oder aufgebläht? Weist die Haut Leberhautzeichen auf? Liegt eine Gelbfärbung der Augen vor? › Blutuntersuchung: Bei einer Schädigung der Leber gelangen bestimmte Eiweiße ins Blut. Erhöhte Leberwerte liefern aber nur eine Momentaufnahme. Wer gerade einen Infekt hinter sich hat, bei dem schlagen die Werte an, weil die Leber vorübergehend verstärkt ent- giftend arbeitet. Zusätzlich zu den Leberwerten prüft der Arzt das Blut auf Hepatitis-Viren. › Bildgebende Verfahren: Ultraschall (Sono­ graphie), Computer-Tomographie, Magnet- Resonanz-Tomographie, Gefäßdarstellung (Angiographie), Magenspiegelung und weitere Verfahren. › Elastographie: Die Leberdichtemessung hilft bei der Bestimmung des Fibrosestadiums der Leber. › Leberbiopsie: Invasives Verfahren, bei dem der Arzt per Hohlnadel eine Gewebeprobe entnimmt. Der Pathologe kann mikroskopisch den Grad der Entzündung und das Stadium der Fibrose bestimmen und Hinweise zur Ursache ableiten. Kontakt Klinikum Esslingen Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onkologie/ Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie Chefarzt Professor Dr. Henning Wege Telefon 0711 3103-2451 gastro@klinikum-esslingen.de IKG Schwerpunktpraxis für Kardiologie, Gastroenterologie und Innere Medizin Dr. Marc Alexander Meinikheim Plochinger Straße 81, 73730 Esslingen Telefon 0711 314242 www.ikg-esslingen.de „ Die Prognosen für transplantierte Leberpatienten haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert.“

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