Ausgabe 1 >2021

1 | 2021 Esslinger Gesundheitsmagazin 3 Vorwort Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie wurde von uns als Traumatisierung empfunden. Die Angst um das eigene Dasein und das Leben der Liebsten wurde mit dem Erleben von Verlustängsten und Hilflosigkeit verbunden. Konkret besteht die Bedrohung durch ein zuvor unbekanntes Virus, das vor allem für Risikogruppen tödlich sein kann. Die Vermehrung wurde durch AHA-Regeln, Maskenpflicht, Ausgangs- und vor allem Kontaktbeschränkungen einge- dämmt. Dies hat uns allen viel abverlangt. Gleichzeitig wurde dadurch aber eine Potenzierung der damit verbun­ denen Einschränkungen und Ängste induziert. Die nun zur Verfügung stehenden Impfstoffe sind für uns ein hoff- nungsvoller Schimmer am Ende eines langen Tunnels. Gibt es eine Alternative? Eine tatsächliche Entscheidungsfreiheit einer Wahl für oder gegen eine Impfung besteht nicht. Die Pandemie erweist sich ohne Impfung als unbeherrschbar. Ökonomisch müssen wir verstehen, dass Wirtschaft und Gesundheit nicht als Gegensätze betrachtet werden sollten. Nachdem in der Vergangenheit einige politische Fehlent- scheidungen getroffen wurden, erscheint es sowohl für Patienten als auch für Nahestehende sehr wichtig, dass Ehrlichkeit und Optimismus miteinander kombiniert werden. Patienten wünschen sich die Vereinigung von Sensibilität, Empathie, Aufrichtigkeit mit einer Prise Humor als hoff- nungsvolle Zukunftsperspektive. So kann abschließend festgehalten werden, dass die Zuver- sicht verbunden mit einer möglichst hohen Impfquote, die von uns allen angestrebte Wiedererlangung einer höheren Lebensqualität beinhaltet. Wir alle wünschen uns nun eine kontinuierliche und rasche Abfolge der Impfung für die Perspektive eines in allen Belangen offenen Spätsommers. Ihr Dr. Marc Alexander Meinikheim Das letzte Jahr hat uns alle stark beansprucht. Corona war definitiv das dominierende Thema in dieser Zeit. Aber es war nicht das einzige. Trotz der enormen Belastung, die die Pandemie für das Klinikpersonal mit sich brachte, wurden auch andere Themen vorangetrieben. Wichtige Weiterent- wicklungen im medizinischen, pflegerischen und Verwaltungs- bereich fanden im Hintergrund laufend statt. Die Genehmigung des Konzepts zur baulichen Neugestaltung des Klinikums durch den Esslinger Gemeinderat sowie den Aufsichtsrat des Klinikums ist dabei sicherlich eine der größten Entwicklungen und ein großer Meilenstein in unserer städtischen Historie. In dieser Ausgabe erfahren Sie die Hintergründe zum Neu- und Umbauvorhaben, sehen erste Entwürfe und lesen, warum Patienten und Mitarbeiter davon profitieren werden. Der Pflegeberuf ist nicht erst seit Corona im Fokus. Mit dem Gesetz zur Pflegereform hat die Bundesregierung bereits vor vier Jahren dessen Weiterentwicklung forciert. Der Beruf soll attraktiver werden. Dank neuer Studiengänge steigen die Spezialisierungsmöglichkeiten und der Akademisierungsgrad. Das Klinikum bietet seit Februar ein beispielgebendes Arbeitskonzept mit Traineeprogramm an, das speziell für die studierten Pflegekräfte entwickelt wurde. Lesen Sie, was es beinhaltet und welche Aufgabenfelder die neuen Pflege­ mitarbeiter übernehmen. Auch im medizinischen Bereich hat sich viel für die Patienten getan. Am Thoraxzentrum in Esslingen werden Lungenopera­ tionen ohne Vollnarkose durchgeführt, in der Kinderklinik können erstmalig kleinste Patienten mithilfe roboterassistierter Chirurgie operiert werden und mit der neuen geriatrischen Station reagiert das Klinikum auf aktuellste Erkenntnisse in der Altersmedizin. Das Schwerpunktthema des Magazins ist die Leber. Was leistet dieses wichtige Organ, wodurch entstehen Leberschäden und wie können sie bemerkt und behandelt werden? Unser Experte des Leberzentrums gibt Auskunft. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! Ihr Dr. Jürgen Zieger Nach vorne blicken Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen a. N. Hoffen auf einen offenen Spätsommer Dr. Marc Alexander Meinikheim, Kommissarischer Vorsitzender der Kreisärzteschaft Esslingen

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