22 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2022 Privat-Dozent Dr. Martin Arnold ist ab Mai neuer Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Klinikum Esslingen. Der 45-jährige Kardiologe tritt die Nachfolge von Professor Dr. Matthias Leschke an. Wie sein Vorgänger überzeugt er durch herausragende Qualitäten. Sein Mittelpunkt: der Patient. „Als ein Professor aus den USA bei einem Kongress einen Herzkatheter in die Höhe hielt und sagte: Das ist die wahre minimalinvasive Herzchirurgie, war mir meine Zukunft klar“, sagt PD Dr. Martin Arnold, der heute ein anerkannter Spezialist für sogenannte Schlüsselloch-Operationen am Herzen ist. Dank seiner Erfahrungen in der Herzchirurgie des Uniklinikum Eppendorf in Hamburg konnte er in der Kardiologie am Universitätsklinikum Erlangen bereits sehr früh minimalinvasiv und kathetergestützt Herzklappenoperationen durchführen. „Bis dahin waren solche Operationen nur offen mit großen Schnitten möglich. Der große Vorteil ist, dass diese schonenden Methoden nur kleine Narben hinterlassen und die Patienten viel schneller genesen“, erklärt PD Dr. Arnold. OP am schlagenden Herzen „Früher mussten wir bei großen Herzoperationen am offenen Herzen operieren. Wir schlossen die Patienten an die HerzLungen-Maschine an. Ihr Herz wurde stillgelegt und musste danach wieder in Gang gebracht werden. Die Patienten mussten künstlich beatmet werden, waren nach der OP total erschöpft und oft auch verwirrt. Es dauerte oft lange, bis sie wieder richtig fit und mobil waren. Heute operieren wir dank der Kathetertechnik am schlagenden Herzen – meist ohne Vollnarkose und künstliche Beatmung“, erklärt der Herzexperte. „Das hat extreme Auswirkungen auf den Erholungsprozess.“ Dem Herzen auf die Sprünge helfen PD Dr. Arnold hat eine ungewöhnlich breite Ausbildung in der invasiven Kardiologie. Eines seiner Spezialgebiete ist die kathetergestützte Behandlung von Erkrankungen der Trikuspidalklappe: „Diese Herzklappe ist das Ventil zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer. Die Behandlung einer undichten Trikuspidalklappe war lange eine große Herausforderung für Kardiologen, da es eine extrem komplexe und schwer zu behandelnde Herzklappe ist – anders als die Mitral-, Aorten- oder Pulmonalklappe.“ Neben der Behandlung von Herzkranzgefäßen und Herzklappen hat er viel Erfahrung in der Therapie von Herzrhythmusstörungen: Sei es bei Verödungen (Ablationen) von Vorhofflimmern oder anderer schneller Herzrhythmusstörungen. Oder bei der Implantation von Herzschrittmachern, Defibrillatoren oder Systemen zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) bei Patienten mit Herzschwäche. Er war einer der ersten Kardiologen deutschlandweit, die ein CRT-Gerät eingesetzt haben, das völlig ohne Kabel nur mit Ultraschall die Kontraktionen der linken Herzkammer wieder in Einklang bringt. Auf in den Süden Was hat ihn bewogen, nach Esslingen zu gehen? „Neugier und die Aussicht, mich bei einem sehr gut geführten Klinikum mit exzellentem Ruf einbringen zu können“, schildert PD Dr. Arnold. „Als Bayer bin ich sehr gespannt , nun den Südwesten genauer kennenzulernen“, verrät der Vater zweier Töchter. „Ich reise sehr gerne. FrüHochkarätiger neuer Chefarzt der Kardiologie her möglichst weit in die Ferne, am liebsten zum Tauchen.“ Jetzt freut er sich auf nahe liegende Abenteuer: „Ich habe gehört, dass man Esslingens Kanäle mit Kanu und Kajak entdecken kann. Und: Wir haben schon unsere Lieblings-Eisdiele gefunden.“ ast Kontakt Klinikum Esslingen Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie PD Dr. Martin Arnold Telefon 0711 3103-2401 m.arnold@klinikum-esslingen.de Steckbrief Seit 2018 war PD Dr. Martin Arnold Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik 2 für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum in Erlangen und hat das interventionelle Herzklappenprogramm und den Bereich Rhythmologie geleitet. Dort arbeitete er seit 2004 und machte seine Facharztausbildung für Innere Medizin und Kardiologie und spezielle internistische Intensivmedizin. Er erwarb Zusatzqualifikationen für interventionelle Kardiologie, spezielle Rhythmologie und Herzinsuffizienz. Außerdem besitzt er einen Abschluss als Master of Health Business Administration (MHBA).
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