1 | 2024 Esslinger Gesundheitsmagazin 17 ptom des Vorhofflimmerns ist“, erklärt Professor Tillman Dahme, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie. „Dann sind durch das Vorhofflimmern Blutgerinnsel entstanden, die im Gehirn einen Schlaganfall ausgelöst haben. Bei 20 bis 30 Prozent aller Schlaganfälle ist Vorhofflimmern die Ursache.“ Warnsignale ernst nehmen Glücklicherweise ist das nicht bei allen Patientinnen und Patienten so. Viele Betroffene nehmen die für Vorhofflimmern typischen, anhaltenden Herzstolperer oder Herzrasen wahr. „Wenn Betroffene diese Symptome bei sich bemerken, sollten sie diese unbedingt vom Hausarzt abklären lassen. Denn das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden ist groß. Bei akuter Herzschwäche oder Bewusstseinsverlust, in der Fachsprache Synkope genannt, sollten Angehörige den Notarzt rufen oder die Betroffenen in die Notaufnahme bringen“, rät Professor Dahme. Vorhofflimmern ist häufigste Herzrhythmusstörung Manfred Schumacher ist kein Einzelfall. Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung, knapp zwei Millionen Menschen sind davon betroffen. Tatsächlich leiden ein bis zwei Prozent der Menschen daran, bei über 80-Jährigen sind es zehn Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an Vorhofflimmern zu erkranken, liegt bei 25 Prozent. „Das Problem beim Vorhofflimmern ist, dass die Herzmuskelzellen des Vorhofs nicht mehr miteinander koordiniert sind. Der normale Taktgeber, der Sinusknoten, gibt nicht mehr den Herzrhythmus vor. Die Herzzellen im Vorhof flimmern und geben die Erregung chaotisch weiter. Dadurch wird der Herzschlag unregelmäßig und sehr schnell in die Kammern geleitet,“ erklärt Chefarzt Dahme. Man unterscheidet das sogenannte paroxysmale Vorhofflimmern das anfallsweise, nur Sekunden, Minuten oder Tage anhält und wieder von selbst verschwindet vom persistierenden, anhaltenden Vorhofflimmern, das bestehen bleibt, bis man es behandelt. Nicht zu verwechseln sind vereinzelte Herzstolperer oder Herzaussetzer: sie deuten eher auf Extrasystolen hin. „Dies sind Herzschläge, die zusätzlich zum normalen Herzrhythmus auftreten. Sie sind meistens ungefährlich und bedürfen keiner Behandlung. Da sie allerdings Warnzeichen einer schwereren Herzerkrankung sein können, sollten sie immer anhand eines EKGs abgeklärt werden“, rät der Herzspezialist. Nur noch wenig leistungsfähig Manfred Schumacher hatte sich zwar nach seinem Aufenthalt im Klinikum Esslingen von seinem Schlaganfall erholt, aber sein Vorhofflimmern machte ihm noch sehr zu schaffen: „Ich war >>> Prof. Dr. Tillman Dahme Ambulant und stationär verzahnt Chefarzt Professor Dr. Tillman Dahme und sein Team sind nicht nur Experten für Vorhofflimmern, sie decken das gesamte Spektrum kardiologischer Erkrankungen ab. Ob Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzklappenfehler oder Herzrhythmusstörungen, von den Herzspezialisten am Klinikum Esslingen mit angegliedertem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) werden am Klinikum Esslingen leiten. „Kommt ein Patient oder eine Patientin mit Verdacht auf Vorhofflimmern ins MVZ, untersuchen wir sie gründlich. Bestätigt sich der Verdacht, übergeben wir sie direkt in die Spezialambulanz für Vorhofflimmern im Klinikum Esslingen. Dann kann schon am nächsten Tag eine Ablation erfolgen, bestenfalls nach der neuen PFA-Methode.“ „Das Prinzip der kurzen und schnellen Wege gilt auch andersrum: War eine Patientin zum Beispiel bei einer Herzkatheteruntersuchung im Klinikum Esslingen, kann ich, wenn sie datenschutzrechtlich einverstanden ist, ihre Befunde direkt einsehen“, erklärt Dr. Denninger. „Genauso können wir bei Bedarf schnellstmöglich einen Implantationstermin für einen Herzschrittmacher im Klinikum Esslingen vereinbaren - mit schneller Entlassung, da wir direkt die Nachsorge übernehmen.“ Dr. Staudenrauß ergänzt: ,,Dringende Fälle bekommen bei uns im MVZ auch kurzfristige Termine. Wir versuchen immer Notfalltermine freizuhalten.“ Seit 2010 bietet das Klinikum Esslingen moderne Ablationsverfahren an.
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