40 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2024 Herr Dr. Meinikheim, wie weit sind die Arztpraxen mit der Digitalisierung? Im Kreis Esslingen ist die Einführung des E-Rezepts gut gelaufen. Mehr als 95 Prozent aller Arztpraxen haben mittlerweile umgestellt und es klappt meistens problemlos. Wir speichern das verordnete Medikament auf der Krankenkassenkarte oder auch auf dem Smartphone. In der Apotheke wird es eingelesen und man erhält sein Medikament. Auch die Patientinnen und Patienten kommen gut damit zurecht. Gibt es schon die elektronische Patientenakte? In unserer Praxis haben wir noch beides: Für Bestandspatienten arbeiten wir noch mit Papierakten. Aber jede neue Patientin und jeder neue Patient wird nur noch elektronisch angelegt. In einigen Jahren werden wir nur noch elektronische Patientenakten haben. Auch die Vernetzung unter den Arztpraxen ist gut. So schicken wir beispielsweise Befunde und Arztbriefe nicht mehr per Post, sondern nur noch digital. Das heißt per E-Mail? Nein, auf keinen Fall. Per Mail sind die Patientendaten nicht geschützt. Wir arbeiten mit einer speziellen Plattform, Kim heißt sie, die besondere Sicherheitsstandards erfüllt. So können Unbefugte nicht auf diese Daten zugreifen. Mit der elektronischen Patientenakte geht es schneller Und wie sind Sie mit den Kliniken vernetzt? Wir bekommen momentan noch häufig Post aus den Krankenhäusern. In den kommenden Wochen haben wir Gespräche mit den Kliniken im Kreis Esslingen und hoffen, dass wir einen Prozess hinbekommen, dass alle Abteilungen und Stationen der Krankenhäuser uns ihre Befunde auf elektronischem Wege schicken. Warum ist das wichtig? Die elektronische Übermittlung erleichtert uns die Arbeit, weil wir Befunde nicht erst einscannen müssen. Außerdem geht das viel schneller. Nicht immer kommt die Post an und manchmal dauert es Tage oder gar Wochen, bis ein Brief von einer Praxis bei einer anderen ist. Bei der digitalen Übersendung erhalten wir sofort eine Bestätigung. Das Gespräch führte Gerlinde Wicke-Naber In den meisten Arztpraxen gibt es kaum noch Papier. Seit Januar geben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte den Patientinnen und Patienten kein Rezept mehr mit. Denn auch die Medikamentenverschreibung läuft nun digital. Dr. Marc Meinikheim, der in Esslingen eine Praxis für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie betreibt, hat uns erzählt, was schon gut klappt und wo es noch hakt. Arzt-Interview: Dr. Marc Alexander Meinikheim
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