1 | 2025 Esslinger Gesundheitsmagazin 17 Aufklärung ist wichtig Auch heute noch beträgt die Zeit von Symptombeginn zur Diagnose laut Endometriose Vereinigung durchschnittlich siebeneinhalb Jahre. Das hat mehrere Gründe, einer ist: „Viele Frauen denken immer noch, dass Schmerzen bei der Menstruation normal sind und halten das so lange aus, wie es irgendwie geht“, sagt Professor Hein. Aber es besteht Hoffnung auf Besserung. „Ich denke die Dauer bis zur Diagnose wird sich in den nächsten Jahren verkürzen, denn das Thema ‚Schmerzen rund um die Menstruation‘ wird zum Glück immer mehr enttabuisiert. Junge Frauen sprechen offener über das Thema, auch außerhalb des Familienkreises und bekommen so mehr mit, wie es sein kann und sollte“, sagt Dr. Karin Pethke. Diese jungen Frauen akzeptieren dann keine regelmäßigen starken Schmerzen mehr. Dass es immer mehr informierte Patientinnen gibt, daran haben auch Selbsthilfegruppen, wie die „Endo-Ladies“ einen großen Anteil. Ivonne van der Lee ist die Gründerin und Leiterin der Gruppe, die inzwischen fast 2.000 Mitglieder hat und im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv ist. „Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Umso wichtiger ist es, dass wir darüber informieren und aufklären“, sagt Ivonne van der Lee, die selbst vor über 10 Jahren an Endometriose erkrankt ist. Inzwischen kann sie wieder völlig beschwerdefrei und ohne Dauermedikation leben. Ihr ist es wichtig, auch junge Menschen zu sensibilisieren. „Wir haben immer mehr junge Frauen in unserer Selbsthilfegruppe. Betroffene Teenager informieren sich schon mit dem Start der Menstruation und können so viel schneller eine passende Therapie erhalten.“ Selbsthilfegruppen als wichtige Stütze Psychologische Unterstützung ist neben der Aufklärung ein Ziel der Selbsthilfegruppe Endo-Ladies: „Wir bieten in unseren WhatsApp-Gruppen einen geschützten Raum zum Austausch unter Betroffenen. Es kann so ungemein entlastend sein, wenn man merkt, man ist mit seinen Schmerzen und Schwierigkeiten nicht allein“, sagt Ivonne van der Lee. Neben dem digitalen Austausch organisiert sie Gruppentreffen in der Region Stuttgart und immer wieder Infoveranstaltungen zusammen mit spezialisierten Ärztinnen und Ärzten – online oder live. Die Selbsthilfegruppe lädt gemeinsam mit dem Endometriose-Zentrum am Klinikum Esslingen zum großen Endometriose-Symposium am 22. Mai 2025 ein. Die Veranstaltung bietet Impulsvorträge, Fragerunden und die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. rf Kontakt Klinikum Esslingen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Prof. Dr. Alexander Hein Chefarzt Dr. Karin Pethke Oberärztin Leiterin des Endometriose-Zentrums Telefon 0711 3103-3056 frauenklinik@klinikum-esslingen.de Frauenarztpraxis Dr. Saskia Matias y Papenberg Telefon 0711 36576161 info@myp-praxis.de Selbsthilfegruppe Endo-Ladies Ivonne van der Lee Gründerin und Leiterin E-Mail: info@ endoladies.de Alle Termine und weitere Infos unter: www.endo-ladies.de und auf Instagram und Facebook „ Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Umso wichtiger ist es, dass wir darüber informieren und aufklären.” Bei Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut stark ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Es siedelt sich zum Beispiel an den Eierstöcken an.
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