20 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2025 Kontakt Klinikum Esslingen Klinik für Kardiologie Prof. Dr. Tillman Dahme Chefarzt Telefon 0711 3103-2401 kardiologie@klinikum-esslingen.de Hausarztzentrum Ruit Dr. Michael Augsten Hausärztlicher Internist, Pneumologe augsten@hausarztzentrum-ruit.de Herzklopfen Der Förderverein „Herzklopfen e.V.“ möchte aus privater Initiative die Kardiologische Klinik am Klinikum Esslingen unterstützen. Ziel ist die nachhaltige Information und intensive Motivation von Menschen mit Erkrankungen rund um Herz und Herzkranzgefäße. www.herzklopfen-kardiologie-es.de >>> Unterstützungsprogramme der Krankenkassen Kein oder sehr wenig Alkohol, nicht Rauchen und Stress-Reduktion, sind wichtige Stellschrauben bei der Senkung des Blutdrucks, deren Umsetzung aber oft nicht so leicht ist. Zum Einstieg in eine Lebensstilumstellung bieten alle Krankenkassen hilfreiche und kostenlose Präventionsprogramme an. Auswirkungen von Schlaf Auch die Qualität des Schlafs kann sich auf den Blutdruck auswirken. Wer längerfristig schlecht schläft, hat ein erhöhtes Erkrankungsrisiko – auch für Herzkreislauf-Erkrankungen. Bei LangzeitBlutdruck-Messungen über 24 Stunden, die bei der Diagnose von Bluthochdruck eingesetzt werden, achten Ärztinnen und Ärzte deshalb auch auf den Wert in der Nacht. „Wenn der Blutdruck im Schlaf nicht absinkt, dann sollte man unbedingt hinterfragen, warum das so ist. Es ist wichtig, die primäre Ursache herauszufinden und zu verändern, wie zum Beispiel dauerhafter Stress privat oder im beruflichen Umfeld“, rät Dr. Michael Augsten. Höheres Lebensalter als Risikofaktor Ältere Menschen haben ein stark erhöhtes Risiko an Bluthochdruck zu erkranken. Das hat mehrere Gründe: „Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab und das Gefäßsystem kann sich schlechter an Druckschwankungen anpassen. Außerdem nimmt die Ablagerung in den Arterien, die Arteriosklerose, über die Jahre zu und der Widerstand in den Arterien ist erhöht, dadurch muss das Herz stärker pumpen“, erklärt Professor Tillman Dahme. Eine Rolle für die Häufung von Hypertonie im Alter spielt auch die altersbedingte verminderte Nierenfunktion. „All diese Faktoren machen eine regelmäßige Blutdruckkontrolle bei älteren Patienten umso wichtiger“, fasst Professor Tillman Dahme zusammen. rf „Wir erzielen mit der Kombination von zwei Präparaten in niedriger Dosierung oft ein besseres Ergebnis als mit einem Medikament in höherer Dosierung. Die positiven Effekte der Medikamente addieren sich“, erklärt Dr. Michael Augsten. „Deshalb kann es sein, dass Patienten auch schon zu Beginn einer Therapie mehrere Medikamente gleichzeitig verordnet bekommen.“ Wichtig ist: Die Medikamente müssen regelmäßig nach Vorschrift des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden, sonst kann die Therapie nicht wirken. Bei regelmäßiger Einnahme sind die Prognosen sehr gut. Risikofaktoren kann jeder selbst minimieren Dauerhafter Bluthochdruck muss in den meisten Fällen mit Medikamenten behandelt werden, aber zusätzlich können Patientinnen und Patienten mithelfen, den Blutdruck zu senken. Ist der Blutdruck nur leicht erhöht, reicht eine Lebensumstellung manchmal sogar aus, um den Blutdruck zu senken. Risikofaktoren für Bluthochdruck sind: Übergewicht, mangelnde Bewegung, Rauchen, salzreiches Essen, Stress und Alkohol. „Ganz wichtig ist, dass die Betroffenen sich darüber bewusstwerden, wie viel sie selbst mit einer Änderung in ihren Lebensgewohnheiten bewirken können“, sagt Professor Tillman Dahme. Dabei sollte man die Ziele nicht direkt zu hoch stecken: „Ich rate meinen Patientinnen und Patienten, in kleinen Schritten anzufangen, sei es der tägliche kleine Spaziergang nach der Arbeit, Treppensteigen statt Aufzug oder Besorgungen zu Fuß, statt mit dem Auto zu machen“, erläutert Dr. Michael Augsten. Kleine Veränderungen lassen sich besser in den Alltag integrieren und dauerhaft umsetzen, dadurch entstehen Erfolgserlebnisse. „Die Veränderungen sollten Spaß machen und keine Radikalkur sein“, rät Dr. Michael Augsten. Bewegung hilft, den Blutdruck zu senken.
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