Ausgabe 1 >2025

1 | 2025 Esslinger Gesundheitsmagazin 7 Dr. Gergely Bodon Ferdinando Biscotti ist ein sportlicher Mann. Fußball ist seine große Leidenschaft. Beim VfB Obertürkheim hat er schon auf allen Positionen gespielt. Das wöchentliche Training und am Wochenende ein Spiel sind für ihn Pflicht. Doch immer wieder gab es im Leben des 35- Jährigen Phasen, in denen er gezwungen war, auf seinen geliebten Sport zu verzichten: Starke Rückenschmerzen, die bis ins Bein und den Fuß ausstrahlten, quälten den jungen Mann. „Bereits mit Anfang 20 hatte ich immer wieder Rückenschmerzen“, erzählt der Hedelfinger. 2014 waren die Schmerzen dann unerträglich geworden. Die Ärzte diagnostizierten einen Bandscheibenvorfall an einem Lendenwirbel und empfahlen eine Operation. Er wurde im Olgahospital operiert. Die OP war ein voller Erfolg. Zehn Jahre lang hatte Ferdinando Biscotti danach Ruhe. Doch 2024 hatte er einen erneuten Bandscheibenvorfall. „Ich hatte Taubheitsgefühle bis in den Fuß“, beschreibt er seine Situation. Eine erneute OP in einer Stuttgarter Klinik zeigte nur kurzzeitigen Erfolg. „Nach zwei Wochen waren Schmerzen und Taubheitsgefühle wieder da“, erzählt der Hobbyfußballer. Das ist nicht ungewöhnlich nach einer zweiten OP. Die Stuttgarter Medizinerinnen und Mediziner sahen nur eine Möglichkeit: Die Versteifung des betroffenen Wirbels. Doch das hätte bedeutet, dass der Patient danach in der Beweglichkeit sehr eingeschränkt ist. Für den Sportler Ferdinando Biscotti keine gute Perspektive. Zweite Meinung gefragt Er entschloss sich eine zweite Meinung einzuholen. „Man hat mir Dr. Bodon am Klinikum Esslingen empfohlen“, sagt er. Der Hedelfinger kontaktierte den Spezialisten per Mail. Dieser befand sich damals gerade auf einer Konferenz in London. „Er hat mir gesagt, ich solle ihm meine Röntgenbilder schicken. Er würde sich diese in einer Konferenzpause anschauen“, berichtet Ferdinando Biscotti. Der Anruf die Beweglichkeit des Patienten kaum eingeschränkt und Sport weiterhin möglich. Für Ferdinando Biscotti war das die perfekte Lösung. Kurz vor Weihnachten wurde er operiert. Knapp zwei Stunden dauerte die OP, die Dr. Bodon selbst ausführte. „Als ich dann im Aufwachraum zu mir kam, war auch Dr. Bodon da und erklärte mir, dass alles gut verlaufen sei“, berichtet der Patient. Nur wenige Stunden nach dem Eingriff konnte er bereits aufstehen. „Die Schmerzen und das Taubheitsgefühl im Bein waren weg“, sagt er. Und das halte bis heute an. Bereits zwei Tage nach der OP konnte er nach Hause und schmerzfrei Weihnachten feiern. Für die Zeit nach einem solchen Eingriff empfiehlt Dr. Bodon leichte Spaziergänge. Auch Schwimmen sei erlaubt. „Bewegung ist wichtig. Sport jedoch muss noch warten.“ Dabei setzt der Chirurg am liebsten auf Prothesen, die einen beweglichen Kern haben. Wichtig ist dem Arzt, für jeden Patienten und jede Patientin die passende Lösung zu finden. des Arztes erfolgte kurze Zeit später und dieser lud den Patienten nach Esslingen ein, machte ihm Hoffnung auf eine andere Lösung als eine Versteifung. Bandscheibenvorfall – keine Alterskrankheit Dr. Gergely Bodon ist seit 14 Jahren als Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Esslingen tätig und spezialisiert auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Bandscheibenvorfälle gehören zu den häufigsten Diagnosen, bei denen der Leitende Arzt für Wirbelsäulenchirurgie gefragt ist. 23 Bandscheiben hat die Wirbelsäule. Sie halten die Wirbel auseinander. Eine geleeartige Flüssigkeit in den Scheiben federt die Bewegungen ab. Doch durch Bandscheibendegeneration kann es passieren, dass die Flüssigkeit austritt und dann auf den sogenannten Spinalnerv trifft. Dies löst dann die Beschwerden aus. Dr. Bodon räumt auf mit dem Vorurteil, dass ein Bandscheibenvorfall immer die Folge von Alter und chronischer Überlastung sei: „Die Vorstellung, dass die Bandscheibe mit dem Alter automatisch Höhe verliert, ist überholt. Wir wissen heute, dass Bandscheibenvorfälle eine Erkrankung sind, die auch junge gesunde Menschen treffen kann.“ So wie Ferdinando Biscotti. Ein Ersatzteil für die kaputte Bandscheibe Dieser ist begeistert vom Esslinger Spezialisten. Nicht nur wegen dessen Fachkenntnissen. „Ich habe sofort einen Draht zu ihm gehabt. Er ist sehr interessiert an seinen Patientinnen und Patienten“, sagt der Hedelfinger. Mut machte ihm auch die Empfehlung des Experten für seine Rückenprobleme. Dr. Bodon sah die Möglichkeit statt einer Versteifung des Wirbels eine Bandscheiben-Prothese einzusetzen. Diese sogenannte Endoprothese ist ein Implantat, das die kaputte Bandscheibe ersetzt. Der Vorteil: Der Kern des Metallteils ist beweglich und flexibel. So ist auch >>> „ Wir können circa 30 verschiedene OPs anbieten. Das ist weit mehr als es viel größere Kliniken haben.” Dank des Einsatzes einer „ErsatzBandscheibe“ kann Ferdinando Biscotti bald wieder zurück auf den Fußballplatz.

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