Ausgabe 2 >2018
16 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 2018 Hebammengeleitete Geburt Zwei bis drei Hebammen pro Schicht führen die Frauen durch die Geburt – und nur bei Besonderheiten werden die Ärzte hinzugezogen. Auf der Geburts- station am Klinikum Esslingen sind pro Schicht zwei Assistenzärzte und ein Oberarzt anwesend. Zudem kann immer ein speziell für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen ausgebildeter Kinderarzt angefordert werden. Das Kli- nikum Esslingen ist Perinantalzentrum Level I und so optimal auf die Versor- gung von frühgeborenen und kranken Kindern vorbereitet. In einigen Fällen ist es notwendig, dass sich das Team der Geburtsstation und die werdende Mutter bereits vor der Geburt kennenlernen. Zur wöchent lichen Sprechstunde für Risikoschwan- gerschaften und Geburtsplanung von Dr. Hanke kommen Frauen, deren Kind in Beckenendlage liegt oder die Mehr- linge erwarten. „Oft bespreche ich mit Frauen, die bereits per Kaiserschnitt entbunden haben, wie sie ihr zweites Kind spontan gebären können.“ Auch bei diesen Besonderheiten, wie Dr. Hanke es nennt, streben Ärzte als auch Hebam- men eine vaginale Geburt an. Vorstellung vor der Geburt Manchmal kommt es auch vor, dass die niedergelassenen Frauenärzte ihre Pati- entin an Dr. Hanke überweisen, wenn die Frauen große Angst vor der Geburt haben und das Team und die Räumlich- keiten vorher kennenlernen möchten. Dann reicht die umfassende Aufklärung durch den Gynäkologen und die freibe- rufliche Hebamme nicht aus. „Für diese Frauen nehmen wir uns gern Zeit“, sagt Dr. Hanke. Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Frauenärzten als auch den freiberuflichen Hebammen loben beide Frauen. Doch auch sie hören Erzählungen, dass viele Frauen Schwie- rigkeiten haben eine Hebamme für die Nachsorge zuhause zu finden. „Auch bei der Kreissaalbetreuung schlägt sich der Hebammenmangel nieder“, sagt die leitende Hebamme Reese-Sigiru. Ein Thema welches oft mit dem Hebam- menmangel verbunden wird, ist das Abweisen von Frauen in den Wehen, wenn alle Entbindungsräume belegt sind. „Das Abweisen von Frauen ist das letzte Mittel und wenn wir das tun müs- sen, dann nur sehr ungern“, sagt Reese- Sigiru. Einfach weg geschickt werden die Frauen aber nicht. „Wir untersuchen die Frauen und organisieren die Weiterbe- treuung in einer anderen Klinik“, sagt Dr. Hanke. Auch der Transport mit einem Krankenwagen in die andere Klinik ist auf Wunsch möglich. Wochenbettbetreuung 1.797 Kinder sind bisher 2018 am Klini- kum Esslingen geboren worden – davon 55 Zwillinge. In der Regel können die jungen Eltern mit ihrem Neugeborenen die Wochenstation nach zwei Tagen ver- >>> „Oft bespreche ich mit Frauen, die bereits per Kaiserschnitt entbun den haben, wie sie ihr zweites Kind spontan gebären können.“
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