Ausgabe 2 >2018

36 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 2018 Klinikum Esslingen Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Leiter Pneumologie Dr. Martin Faehling Pneumologische Sprechstunde Sekretariat Telefon 0711 3103-2402 Telefax 0711 3103-2405 belastender. Man kann sie mit einer Che- motherapie bei Krebs vergleichen und sie dauert bis zu einem Jahr“, sagt Dr. Kram- berg. Bei guter medizinischer Versorgung besteht für die Patienten eine gute Aus- sicht auf eine abgeschlossene Behand- lung. Doch Tuberkulose ist ein weltweites Problem. Tuberkulose außerhalb Europas Besonders problematisch ist die hohe Anzahl der Tuberkuloseinfizierten in Staaten wie Indien, Indonesien, China, Philippinen, Pakistan, Nigeria und Süd­ afrika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass in diesen sieben genannten Ländern 64 Prozent aller weltweit an Tuberkulose erkrankten Menschen leben. Die Tuberkulose befällt dort Menschen mittleren Alters, mit enormen Folgen für Familien und die wirtschaftliche Entwicklung. In den genannten Ländern wird die Aus- bereitung der Tuberkulose durch ver- schiedene Faktoren begünstigt. Hierzu zählen schlechte Gesundheitsversorgung, mangelnde Hygiene, beengte Wohn­ verhältnisse und die hohe Anzahl an HIV-Patienten. Denn die Kombination aus HIV- und Tuberkulose-Infektion ist tödlich, erklärt die WHO. Beide Erkran- kungen beschleunigen ihren Verlauf gegenseitig. 2016 war bei 40 Prozent der verstorbenen HIV-Patienten Tuberkulose die Todesursache. Da die Tuberkulose zu den zehn häufigs- ten Todesursachen weltweit zählt, haben die Vereinten Nationen als eines der Ziele der nachhaltigen Entwicklungsstrategie 2030 die Beendigung der Tuberkulose- Epidemie festgelegt. Zur Erreichung die- ses Ziels durch die Unterstützung von Programmen vor Ort, wurde von den Ver- einten Nationen 2002 der „Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria“ eingerichtet. aw >>> Robert Koch – Entdecker des Tuberkuloseerregers Der Mediziner Robert Koch wird 1843 in Clausthal geboren und arbeitet zunächst als Landarzt. Bei seiner Tätigkeit ist er häufig mit dem Milzbrand konfrontiert. Durch das Anlegen verschiedener Bakterienkulturen gelingt es ihm, den Erreger des gefährlichen Milzbrands nachzuweisen. Daraufhin wird Koch 1880 an das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin berufen. Die verbesserten Forschungsbe- dingungen führen zwei Jahre später zur Entdeckung des Tuberkuloseerregers Mycobacterium tuberculosis. Mit der Entdeckung des Erregers erhoffen sich die Menschen Heilung von der Tuberkulose. Robert Koch präsentiert 1890 den Impf- stoff Tuberkulin, welcher sich aber als wirkungslos erweist. Viele Patienten sterben. Trotz des „Tuberkulin Skandals“ erhält Koch 1905 den Medizinnobel­ preis für seine grundlegende Arbeit über die Tuberkulose. 1910 stirbt Koch in Folge einer tropischen Infektionskrankheit, mit der er sich bei einer seiner zahllosen Reisen infiziert hat. Die Weltgesundheitsorganisation hat den 24. März als Tag der Tuberkulose festgelegt. Denn am 24. März 1882 gab Koch die Entdeckung des Tuberku- loseerregers bekannt. Erst mit der Entdeckung des Penicillins 1928 durch den Schotten Alexander Fleming wurde es möglich, die Tuberkulose wirkungsvoll zu behandeln. Tuberkuloseerreger

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