Ausgabe 2 >2018
46 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 2018 >>> nes“ VfB, der hatte das erste Spiel nach der Sommerpause gleich mit 0:1 verloren. „Die waren im Sturm nicht gut“, kritisiert er. Natürlich hat er das Spiel im Fernsehen verfolgt. Als Jugendlicher sei er regelmä- ßig von Esslingen aus zu Fuß nach Stutt- gart zu den VfB-Heimspielen gelaufen. Bei Gästen, die an Diabetes leiden, ist noch der Blutzucker zu kontrollieren und Insulin zu spritzen. Die Pflegekräfte halten für jeden die jeweilige Tages medikation bereit und überwachen die rechtzeitige Einnahme der Medikamente. Währenddessen bereiten die beiden Pfle- gekräfte das Essen vor. Das wird für alle Einrichtungen aus der zentralen Küche im Obertor geliefert, wo es nach dem „Cook- and-Chill-Verfahren“ zubereitet wird. Das heißt, nach dem Kochen wird das Essen heruntergekühlt und in den Einrichtun- gen in einem sogenannten Konvektoma ten schonend wieder auf Temperatur gebracht. Heute gibt es nach der Vor- suppe Gulasch mit Reis und Gemüse. Bevor es aber losgeht mit dem Essen, wird gesungen. Ein Ritual, das inzwischen in der Gruppe gut eingeübt ist. Herr Pauker verteilt die Teller inzwischen an die Gäste. Einmal in der Woche wird das Essen in der Zentralküche bestellt. Dabei werden die Essensgewohnheiten der Gäste berücksichtigt. Seit das Pflegeheim Oberesslingen im Oktober 2017 eröffnet wurde, ist die Zahl der Tagespflegegäste kontinuierlich gestiegen. Zwölf Plätze stehen zur Verfü- gung, die aber nicht jeden Tag, wie an die- sem Dienstag, voll genutzt werden. Es können also auch noch weitere Gäste auf- genommen werden. „Die meisten Gäste werden von ihren Angehörigen angemel- det“, sagt Tagespflegeleiterin Stefanie Scheurich. „Oft geben aber auch ambu- lante Pflegedienste, Berater der Pflege- kassen, der Medizinische Dienst der Krankenkassen, Pflegestützpunkte oder der Krankenhaus-Sozialdienst den ent- sprechenden Hinweis auf unser Angebot.“ Mehr Zuschuss aus der Pflegeversicherung für die Tagespflege „Die Reformen der Pflegeversicherungen in den letzten Jahren zielten darauf ab, den Menschen möglichst lange ein Leben zu Hause zu ermöglichen und die Auf- nahme in ein stationäres Pflegeheim zu verhindern oder doch hinauszuzögern“, erläutert Thilo Naujoks, Geschäftsführer der Städtischen Pflegeheime Esslingen. „So wurde die ambulante Versorgung und auch die Tagespflege entsprechend geför- dert. Ganz neu seit dem 1. August 2018 ist nun der einheitliche Personalschlüssel für die Tagespflegeeinrichtungen. Bislang war der Personalschlüssel an den Pflege- grad der Gäste gekoppelt – und änderte sich damit ständig, sobald neue Gäste hinzukamen. Jetzt gilt einheitlich ein Schlüssel von 1:4, also mit einer Pflege- kraft, die sich um vier Tagespflegegäste kümmert. „Das hat Auswirkungen auf den Eigenanteil, den die Gäste für die Tages- pflege leisten müssen“, so Geschäftsfüh- rer Naujoks. Die gleichzeitig gestiegenen Leistungen der Pflegekasse für die Tages- pflege gleichen das aber in den meisten Fällen aus. In den Städtischen Pflegehei- men betragen die Pflegekosten pro Tag derzeit 67,55 Euro, unabhängig vom Pfle- gegrad, in den die Senioren eingestuft sind. Die Pflegeversicherung gibt ab Pfle- gegrad 2 einen monatlichen Zuschuss zur Tagespflege zwischen 689 (Pflegegrad 2) und 1.995 Euro (Pflegegrad 5). Allerdings müssen zu den Tagespflegekos- ten von 67,55 Euro noch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und die Investi- tionskosten hinzugerechnet werden, die von den Pflegekassen nicht übernommen werden. Der Grund: Diese Kosten würden bei den Senioren zu Hause ja auch anfal- len. Die Tagespflege Obertor kommt damit auf einen Tagespflegesatz von 88,19 Euro. Für den Transport werden abhängig von der einfachen Entfernung zur Einrichtung zwischen 1,50 Euro und 6 Euro berechnet. Für die Beförderung im Rollstuhl kommen pro Tag zusätzlich 3 Euro dazu. Diese Kos- ten werden von der Pflegekasse über- nommen, wenn der monatliche Höchst- betrag noch nicht ausgeschöpft ist. „Wir versuchen den Tag immer so zu gestalten, dass er den Gästen Spaß macht.“ Frau Herrberg fühlt sich wohl in der Tagespflege „Die meisten Gäste werden von ihren Angehörigen angemeldet.“
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