Ausgabe 2 >2020
42 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2020 Jahrelang quälte sich Monika F. mit Schmerzen im rechten Knie, bevor sie sich zu einer Operation entschloss. Zwar wurde die 77-Jährige bereits am linken Knie operiert und wusste, dass es ihr nach der OP besser gehen würde, aber sie hatte halt trotz- dem Angst. „So geht es den meisten Patienten“, verrät Dr. Burk- hard Lembeck, niedergelassener Orthopäde in Ostfildern und Vorsitzender des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfall- chirurgie in Württemberg. Nur rund 20 Prozent der Patienten, die zu ihm kommen, werden noch im selben Jahr operiert. Viele versuchen, die OP so lange wie möglich hinauszuzögern. „Das ist auch gut so, schließlich gibt es einige Behandlungsmöglich- keiten, die Linderung schaffen können. Und nicht jeder, der Schmerzen hat, muss operiert werden.“ Ein ausführliches Gespräch mit intensiven Voruntersuchungen, bei denen der Medikationsplan und Diagnosen bereits konsultierter Ärzte mit einfließen, entscheiden über das individuelle Vorgehen. „Wir operieren kein Röntgenbild, sondern wir behandeln die Beschwerden“, bestätigt Dr. Nikolaus von Bodman, Leitender Oberarzt in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Esslingen. Hier werden jeden Dienstag Betroffene in einer speziellen Endoprothetik-Sprechstunde ausführlich bera- ten. In der Regel bringen die Untersuchungen eine Arthrose zutage, die nicht nur durch das Lebensalter ab etwa 45 Jahren, sondern auch durch Sportverletzungen, extreme Beinfehlstel- lungen und Übergewicht hervorgerufen werden kann. Nicht immer ist eine Operation unumgänglich Möglichkeiten, mit den Schmerzen zunächst gut fertig zu wer- den bieten Physiotherapie, Bestrahlungen und Injektionen. „Oft hilft schon eine entlastende Bandage“, rät Dr. Lembeck und fährt fort: „Krankenkassen bieten tolle Gesundheitsangebote samt Tipps und Übungen für Zuhause. Eine beliebte Anlaufstelle ist die Selbsthilfegruppe der Deutschen Arthrosehilfe. Außerdem empfehlen wir die Patienteninformationen des Ärztlichen Zent- rums für Qualität in der Medizin.“ Erst wenn die Schmerzen so stark werden, dass die Lebensqualität extrem eingeschränkt ist, weil der Nachtschlaf fehlt und der Bewegungsradius immer kleiner wird, raten die Experten zu einer Operation. Am Klinikum Esslingen werden jedes Jahr über 400 künstliche Gelenke implantiert. Die Operationen werden von speziell in der Endoprothetik ausgebildeten Operateuren durchgeführt. Das 18-köpfige Team um Professor Dr. Degreif arbeitet dabei nach neuesten wissenschaftlichen Standards auf hohem Niveau. Die hohe Versorgungsqualität wurde zuletzt Anfang 2020 durch die externe Zertifizierung Endocert bestätigt. Für jeden Patienten die richtige Lösung Je nach Patient und je nachdem, welches Gelenk ersetzt werden soll, erarbeiten die Operateure eine individuelle Lösung. Wieder auf den Beinen Wenn Schmerzmittel und Physiotherapie nicht mehr weiter- helfen, kann ein neues Hüft- oder Kniegelenk wieder zu mehr Mobilität verhelfen. Am Klinikum Esslingen werden jedes Jahr über 400 künstliche Gelenke implantiert. Hohe Qualitäts standards, moderne Prothesen und schonende Operations verfahren führen zu hoher Zufriedenheit bei den Patienten.
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