46 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2023 Kontakt Städtische Pflegeheime Esslingen Hindenburgstraße 8–10 73728 Esslingen Telefon 0711 35172-0 www.pflegeheime-esslingen.de „ Im Alter stumpfen die Geschmacksknospen ab. Wir setzen daher auf Gewürze und Kräuter, um den Geschmack des Essens zu intensivieren.“ Auch bei der Einnahme der Mahlzeiten spielen altersbedingte Einschränkungen oft eine Rolle: „Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner haben eine demenzielle Erkrankung und sind nur bedingt in der Lage, Essenswünsche zu äußern. In solchen Fällen ist es wichtig, die Sinne einzubinden: Wir gehen mit zwei verschieden gefüllten Tellern zu den betroffenen Bewohnern und fragen, welches Menü sie lieber essen möchten“, berichtet Pflegekoordinator Silvio Schuster. Wer nicht mehr alleine essen kann, bekommt Unterstützung. Zeit und Ruhe seien dabei extrem wichtig, denn die Maxime lautet: An die Hand nehmen, statt aus der Hand nehmen. „Wie in allen Bereichen verfolgen wir auch bei den Mahlzeiten einen ressourcenorientierten, aktivierenden Pflegeansatz. Wir schauen nicht, was die Bewohner nicht mehr können, sondern fördern das, was sie noch können“, betont Schuster. Gegessen wird im Gemeinschaftsbereich des Wohnbereichs, das ist gut für das soziale Miteinander und sorgt für Abwechslung im Tagesrhythmus. „Wer keine Gesellschaft möchte, kann aber natürlich auch auf seinem Zimmer essen.“ Verschiedene Konzepte und Angebote ergänzen sich Da beim Essen individuelle Wünsche und Vorstellungen grundsätzlich eine große Rolle spielen, bieten die fünf Häuser der Städtischen Pflegeheime Esslingen verschiedene Verpflegungs- >>> konzepte an. Ein Teil der Heime lässt alle Mahlzeiten aus der Zentralküche anliefern, andere nur einzelne Mahlzeiten oder Komponenten. Zwei Heime arbeiten nach dem Hausgemeinschaftskonzept, das heißt, die Mahlzeiten werden direkt im Wohnbereich von Präsenzkräften zubereitet. Die Arbeit geht in der Zentralküche trotzdem nicht aus, zumal hier nicht nur für Bewohnerinnen und Bewohner gekocht wird. Auch die vier Tagespflegeeinrichtungen und fünf Cafés der Städtischen Pflegeheime beliefert die Zentralküche. Die Cafés sind öffentlich und dienen als Treffpunkte für Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, Freunde und Mitarbeitende. „Auf dem Speiseplan im Café stehen dieselben Mittagsmenüs wie für die Heimbewohner. Also profitieren auch die Mitarbeitenden und Gäste von unserer DGE-Zertifizierung“, freut sich Küchenleiterin Márta Diessner und fügt hinzu: „Mitarbeitende essen bei uns sogar zu einem vergünstigten Preis.“ Tolles Angebot trotz begrenzter Ressourcen Zum Thema Geld merkt Thilo Naujoks, Geschäftsführer der Städtischen Pflegeheime noch an: „Als Pflegeheim haben wir kein unbegrenztes Budget für die Speisenversorgung. Wir müssen uns an feste, mit den Pflegekassen und dem Sozialhilfeträger verhandelte Heimentgelte halten. Für jede Heimbewohnerin und jeden Heimbewohner stehen uns derzeit pro Tag ca. 15,40 Euro zur Verfügung. Zieht man die Kosten für das Personal ab, bleiben circa sechs Euro für Lebensmittel – für Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Getränke und Zwischenmahlzeiten. Verglichen mit einem Restaurant ist das sehr wenig. Wenn man dann sieht, was für ein tolles Angebot unser Team trotzdem täglich auf die Teller zaubert, können wir, finde ich, richtig stolz sein!“ lj Das Küchenteam ist stolz auf das DGE-Zertifikat.
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