24 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2024 >>> Abrieb-ärmere Werkstoffe und Materialbeschichtungen, die eng mit dem Knochen verwachsen, lassen für heutige Prothesen eine noch längere Haltbarkeit erhoffen“, so Hikal. Sollte dennoch einmal ein Prothesenwechsel nötig werden, ist man im Esslinger Endoprothetikzentrum in guten Händen. Das Team führt jährlich circa 30 Wechseloperationen an Hüfte und Knie durch und löst dabei auch schwierigste Ausgangssituationen. „Bei Revisionsoperationen gelten die gleichen Erfolgsfaktoren wie beim Ersteinsatz: Es zählen gute Planung, ein erfahrenes OP-Team und eine optimale Nachbetreuung“, betonen Hikal und Hubertus. lj Kontakt Klinikum Esslingen Endoprothetikzentrum Ihsan Hikal, Zentrumsleitung und Oberarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Dr. Valentin Hubertus, Leitender Oberarzt Telefon 0711 3103-2651 unfallchir@klinikum-esslingen.de Sportpraxis Esslingen Dr. Michael Ulmer Berliner Straße 4 73728 Esslingen Telefon: 0711 353300 mail@sportpraxis-esslingen.de Endoprothetik-Sprechstunde Dienstag: 10.30 bis 12.30 Uhr Telefonische Anmeldung: 0711 3103-2652 Patienteninformation Endoprothetik Prothetik des Hüftgelenkes 4. Dezember 2024 von 16.30 bis 17.30 Uhr Forum (Haus 15) Referent: Oberarzt Dr. Valentin Hubertus Arzt-Interview: Dr. Michael Ulmer, Facharzt in der Sportpraxis Esslingen „Das Gelenk braucht Bewegung“ Welche nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten empfehlen Sie bei Kniegelenksarthrose? Wichtig ist ein individueller Therapieansatz. Vor der Therapieempfehlung steht ein ausführliches Patientengespräch, die Untersuchung, die bildgebende Diagnostik gegebenenfalls mit Ultraschall, Röntgen und MRT (falls erforderlich). Je nachdem, was das Gesamtbild ergibt, kommen verschiedene Maßnahmen in Frage. Generell gilt: Eine starke Muskulatur entlastet und stabilisiert das Gelenk. Physiotherapie bzw. Muskeltraining ist daher ein wirksames nicht-operatives Mittel. Unterstützend kann eine Infiltrationstherapie helfen. Dabei wird u.a. Hyaluronsäure als „Schmiermittel“ in das Kniegelenk gespritzt. In Einzelfällen kann bei einem starken Entzündungsprozess die parallele Gabe eines Kortison-Präparates hilfreich sein. Welche Art von Training hilft, das Fortschreiten einer Kniegelenksarthrose zu verlangsamen? Wandern, Walken, Radfahren oder Schwimmen sind ideale Sportarten. Im Fitnessstudio eignen sich Koordinationstraining, Beinpresse oder Ergometer. Aber auch schon 10-20 Minuten Spazierengehen pro Tag bewirken viel. Entscheidender als Intensität ist die Regelmäßigkeit. Wem raten Sie zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenks? Betroffenen, die trotz konservativer Therapie anhaltend starke Beschwerden haben. Mein Credo: Wenn die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, zögern Sie den Eingriff nicht zu lange hinaus – zumal heutige Prothesen sehr langlebig sind. Im Einzelfall kann auch bereits bei unter 50-Jährigen mit starken Einschränkungen durch die Arthrose eine Operation erforderlich sein, damit die „aktiven Jahre“ des Lebens besser und mit höherer Lebensqualität genutzt werden können. Und welche Aktivitäten sind mit künstlichem Kniegelenk erlaubt? Gibt es Tabus? Grundsätzlich gilt auch mit Prothese: Das Kniegelenk braucht Bewegung. Aber auch hier kommt es auf den Einzelnen an. Ich rate, dass zu tun, worin man sicher war und ist. Für die 80-jährige Patientin kann das der selbstständige Gang zum Supermarkt sein. Wer dagegen vor der OP zum Beispiel ein sicherer Skifahrer war, kann den Sport in der Regel mit Gelenkersatz weiter betreiben. Von Kontaktsportarten wie zum Beispiel Fußball rate ich aufgrund der Verletzungsgefahr jedoch ab. Das Gespräch führte Lena Jauernig Dr. Michael Ulmer Dr. Michael Ulmer von der Sportpraxis Esslingen ist spezialisiert auf Erkrankungen des Kniegelenks. Er erklärt, was Patientinnen und Patienten mit Kniegelenksarthrose hilft.
RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=