12 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2025 Kontakt Praxis Dr. Rima Merher und Dr. Ulrich Borst Martinstrasse 28 73728 Esslingen Telefon: 0711 3963-4110 Vor größeren gefäßchirurgischen Eingriffen – z. B. an der Aorta – muss das Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko kardiologisch abgeklärt und oft auch ein Stent gesetzt werden. Frau Dr. Merher, welche Patientinnen und Patienten kommen zu Ihnen? Wir sind eine spezialisierte kardiologische Praxis mit interventionellem Schwerpunkt und betreuen ein breites Spektrum an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein wichtiger Teil unserer Tätigkeit umfasst invasive Diagnostik und Therapie – etwa Herzkatheteruntersuchungen und das Einsetzen von Stents in verengte Herzkranzgefäße. Wie viele Personen behandeln Sie pro Jahr? Wir versorgen mehrere tausend Patientinnen und Patienten jährlich. Interventionelle Eingriffe führen wir dabei in etwa 300 bis 400 Fällen pro Jahr durch – ein bedeutender Teil unserer Arbeit. Inwiefern arbeiten Sie mit der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Klinikum Esslingen zusammen? Die Zusammenarbeit ist sehr eng und basiert auf unkompliziertem persönlichem Austausch: Etwa zehn Prozent unserer Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzerkrankung leiden zusätzlich an Durchblutungsstörungen der Beine, Verengungen der Halsschlagader oder einem Bauchaortenaneurysma. Die Weiterbehandlung in der Gefäßchirurgie kann oft innerhalb weniger Tage erfolgen – dafür bin ich sehr dankbar. Sie untersuchen auch Patientinnen und Patienten vor großen Operationen? Genau. Vor größeren gefäßchirurgischen Eingriffen – beispielsweise an der Aorta – werden die Betroffenen kardiologisch abgeklärt, um ihr Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall im Rahmen solcher Operationen besser einschätzen zu können. Etwa die Hälfte dieser Patienten hat erhebliche Durchblutungsstörungen des Herzens. Je nach Befund kann es erforderlich sein, dass vor der geplanten OP zunächst noch ein Stent gesetzt oder sogar ein Bypass gelegt werden muss. Ein kurzer Anruf von Prof. Demirel genügt, und wir können die Betroffenen zeitnah in unserer Praxis versorgen. Vor der OP wird häufig ein Stent gelegt Welche Risikofaktoren begünstigen Verengungen in den Blutgefäßen, die zu Herzerkrankungen führen? Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes mellitus sowie Übergewicht und Bewegungsmangel. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere dieser Faktoren gleichzeitig auftreten – dann steigt das Risiko um ein Vielfaches. Was kann man tun, um Herz- und Gefäßprobleme zu vermeiden? Ein gesunder Lebensstil ist entscheidend. Dazu zählen der vollständige Verzicht auf Nikotin – selbst eine Zigarette am Tag erhöht das Herzinfarktrisiko signifikant. Ganz wichtig ist regelmäßige Bewegung – mindestens 30 Minuten täglich – sowie eine ausgewogene, herzgesunde Ernährung. So lassen sich viele Erkrankungen vermeiden oder zumindest verzögern. Das Gespräch führte Gerlinde Wicke-Naber Arterielle Gefäßerkrankungen betreffen den ganzen Körper. Deshalb ist die Zusammenarbeit von Gefäßexperten und Kardiologen ein wichtiger Baustein bei der Behandlung. Darüber berichtet im Interview die Kardiologin Dr. Rima Merher, die gemeinsam mit einem Kollegen eine Internistische Praxis in Esslingen betreibt. Experteninterview: Dr. Rima Merher
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