42 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2025 Eine Ergänzung zu den bekannten Betreuungsmöglichkeiten von Pflegebedürftigen können sogenannte „Alters-WGs“ sein. stehen“, so Naujoks. Die Gründung des Pflegedienstes wird zeitlich erst nach dem Baubeginn der ambulanten Wohngruppen beginnen. Attraktivität als Arbeitgeber Neben der Versorgung der pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern hätte die Gründung eines ambulanten Dienstes auch einen Vorteil bei der Personalgewinnung bzw. dem Halten von Personal. „Wir könnten im Rahmen der Ausbildung zur Pflegefachkraft den Bereich ambulante Pflege für einen Teil unserer Auszubildenen selbst anbieten. Aktuell arbeiten wir hier mit mehreren externen Pflegediensten zusammen“, sagt Jennifer Werner. Auch für Mitarbeitende, die Interesse an einer Arbeit im ambulanten Bereich haben, könnten die Pflegeheime Esslingen so weiterhin als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Neubau Pflegeheim Auch wenn die beiden beschriebenen Vorhaben schon sehr zukunftsweisend sind, geht die Zukunftsstrategie noch weiter. So enthält sie den Plan, ein neues großes Pflegeheim für 90-100 Pflegebedürftige zu bauen. „Der Bedarf an Pflegeplätzen in stationären Einrichtungen als letzte Instanz, eventuell nach betreutem Wohnen oder ambulanter Betreuung in Wohngruppen, wird weiter steigen“, ist sich Thilo Naujoks sicher. Als Kommune sieht sich die Stadt Esslingen, zu der die Städtischen Pflegeheime Esslingen gehören, in der Verantwortung, Daseinsfürsorge für Bürgerinnen und Bürger zu betreiben. Daraus leitet sich für Thilo Naujoks ab: „Wir müssen schon jetzt an die Bedarfe der Zukunft denken und Vorsorge treffen.“ Unterstützung und einer barrierefreien Wohnung noch weitgehend alleine versorgen können. „In Zukunft könnte es möglich sein, als rüstiger Senior im betreuten Wohnen zu leben und Jahre später bei Bedarf im Haus ein Stockwerk nach unten in eine ambulant betreute Wohngruppe zu ziehen“, fasst Thilo Naujoks die Möglichkeiten zusammen. Gründung eines ambulanten Pflegedienstes Die Städtischen Pflegeheime Esslingen werden Träger der ambulant betreuten Wohngruppen sein. Das heißt: die Organisation, der Bau und die Vermietung liegt bei ihnen, sie stellen außerdem die Präsenzkräfte zur Verfügung. Bei der Wahl der ambulanten Pflegedienste, sind die Bewohnerinnen und Bewohner frei und können ihren favorisierten Dienst wählen. Beispiele in anderen Kommunen zeigen, dass es oftmals sinnvoll ist, mit der Einrichtung von ambulanten Wohngruppen auch einen ambulanten Pflegedienst des Trägers anzubieten. „Das ist für uns als Träger noch Neuland. Aber es ist durchaus sinnvoll, den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern auch einen ambulanten Pflegedienst des gleichen Trägers anzubieten“, sagt Thilo Naujoks. Ziel ist es dabei, den „Eigenbedarf“ zu decken, der in den Wohngruppen und im betreuten Wohnen entsteht und häufig über die bestehenden Pflegedienste nicht abgedeckt werden kann. „Wir wollen nicht den Markt aufmischen oder in Konkurrenz zu bestehenden Pflegediensten treten, sondern sehen uns vielmehr als Ergänzung, um den Bedarf innerhalb der Wohngruppen abzudecken und auch die Sicherheit zu haben, dass Pflegedienste überhaupt zur Verfügung >>>
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