32 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2023 chancen sind gut, zwei Drittel der Patientinnen und Patienten überleben die Krankheit und haben auch nach fünf Jahren keinen Rückfall erlitten. Aber auch Patientinnen und Patienten, für die keine Heilung mehr möglich ist, werden am Darmkrebszentrum Esslingen gut versorgt – mit einer palliativen Behandlung. Dabei geht es laut Professor Staib darum, den Menschen so lange wie möglich eine gute Lebensqualität zu ermöglichen – mit Medikamenten und Maßnahmen, die Schmerzen und andere Beschwerden lindern. Auch eine psychologische Begleitung gehört zur Palliativversorgung. Die vollständige Heilung hängt von vielen Faktoren ab: In welchem Stadium der Tumor entdeckt wurde, ob sich schon Metastasen in anderen Bereichen des Körpers gebildet haben, aber auch vom Alter und dem Gesundheitszustand. „Wir behandeln einen fitten Mittfünfziger anders als einen 80-jährigen Patienten mit mehreren Begleiterkrankungen“, sagt Professor Staib. Kritisch werde es, wenn der Tumor bereits die Lymphknoten befallen habe. Denn dann >>> Kontakt Klinikum Esslingen Darmkrebszentrum Prof. Dr. Ludger Staib Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Prof. Dr. Henning Wege Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onkologie / Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie Telefon 0711 3103-2602 darmkrebszentrum@klinikum-esslingen.de IKG Schwerpunktpraxis für Kardiologie, Gastroenterologie und Innere Medizin Dr. Marc Alexander Meinikheim Plochinger Straße 81, 73730 Esslingen Telefon 0711 314242 www.ikg-esslingen.de können sich die Tumorzellen überall im Körper ausbreiten. Risiko steigt mit dem Alter Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb werden am Darmzentrum auch Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Professor Staib empfiehlt allen Menschen ab 50 Jahren eine Darmspiegelung. Personen, bei denen es bereits Darmkrebs in der Familie gab, sollten die Untersuchung schon früher einplanen. „Das ist nicht nur eine Vorsorge“, erklärt der Experte. „Bei der Untersuchung können wir auch Vorstufen des Tumors entdecken und diese Polypen gleich entfernen.“ Bei etwa jeder vierten Untersuchung finden die Spezialisten Krebsvorstufen. Die Risiken, an Darmkrebs zu erkranken, steigen mit dem Alter ab etwa 50 Jahren. Aber auch ungesunde Lebensweisen wie Rauchen, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung erhöhen das Risko. Professor Staib empfiehlt, auf viel Bewegung zu achten und wenig rotes Fleisch zu essen. Alkohol sei in Maßen erlaubt, Rauchen sollte tabu sein. Auch eine genetische Form des Darmkrebses gebe es. Zertifizierte Behandlungsqualität Gut aufgehoben sind die Patientinnen und Patienten auf jeden Fall im Darmkrebszentrum des Klinikums Esslingen. Seit 15 Jahren ist dieses von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Alle drei Jahre gibt es einen großen Check sowie jährliche kleinere Überprüfungen. Die Zertifizierung ist wie ein „TÜV- Siegel“ für Krebstherapien: Wer sie hat, erfüllt höchste Qualitätsvorgaben. Um die Zertifizierung zu erhalten, müssen zum Beispiel verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten im Team vertreten sein. Jeder Fachbereich hat bestimmte vorgegebene Fallzahlen pro Jahr zu erbringen – das garantiert Sicherheit, denn die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bringen ausreichend Erfahrung in ihrem Bereich mit. Mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten wurden seit 2008 im Darmkrebszentrum am Klinikum Esslingen behandelt. Jedes Jahr kommen etwa 60 neue Patientinnen und Patienten hinzu. Erst vor wenigen Monaten ist die Zertifizierung erneut bestätigt worden. gwn Bei einer Darmspiegelung können Krebsvorstufen erkannt und beseitigt werden.
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