Ausgabe 2 >2021

2 | 2021 Esslinger Gesundheitsmagazin 11 Warum ist die Darmkrebsvorsorge ab 50 so wichtig? Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Männern und Frauen in Deutschland. 90 Prozent der Erkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Werden Tumore oder deren Vor­ stufen (Polypen) früh entdeckt und entfernt, kann Darmkrebs schon im Anfangsstadium geheilt werden. Dass es sich lohnt, die Vorsorge wahrzunehmen, beweist die Statistik: Seit der Einführung ist die Zahl der an Darmkrebs Erkrankten und Verstorbenen zurück- gegangen. In den ersten 10 Jahren nach Einführung von 2002 bis 2012 konnten 150.000 Darmkrebsfälle verhindert werden. Welche Kosten übernimmt die Kasse? Frauen zahlt die Kasse ab 50 einen jährlichen Stuhltest und ab 55 eine Darmspiegelung, die bei unauffälligem Befund nach zehn Jahren wiederholt werden kann. Wurden Polypen abgetra- gen oder kamen Polypen oder Darmkrebs in der Familie vor, muss häufiger und engmaschiger kontrolliert werden. Männer haben bereits mit 50 Anspruch auf eine Darmspiegelung, da sie etwas häufiger und jünger als Frauen an Darmkrebs erkranken. Wie muss ich mich auf eine Darmspiegelung vorbereiten? Drei Tage vor der Untersuchung sollte der Patient mit einer Ernäh- rungsumstellung beginnen. Für eine optimale Reinigung des Dar- mes ist ein Tag vor der Untersuchung nur noch Flüssigkeit und eine klare Suppe ohne Einlage erlaubt. Am Vorabend muss man 0,75 bis 1,5 Liter Abführlösung zu sich nehmen und anschließend drei bis vier Liter klare Flüssigkeit nachtrinken damit der Darm vollständig entleert und sauber wird. Viele Patienten empfinden den Geschmack der Lösung als unangenehm. Eine Zitronen- oder Orangenflüssigkeit beimischen und viel nachtrinken hilft. Wie läuft die Untersuchung ab? Sie findet ambulant statt und dauert circa 20 Minuten. Der Arzt führt einen dünnen Schlauch über den After in den Darm ein. In diesem Schlauch befindet sich eine hochauflösende Kamera, die Bilder aus dem Inneren des Dünn- und Dickdarms liefert. Außerdem ist das Untersuchungsgerät mit chirurgischen Instrumenten über Arbeitskanäle befahrbar, so dass der Arzt Gewebeproben entnehmen kann. Entdeckt er Tumore oder Polypen, werden diese, soweit möglich, direkt entfernt. Nach der Untersuchung schlafen sich die Patienten im Aufwachraum aus, anschließend bespricht der Arzt mit dem Patienten den Befund. Die Gewebeproben gehen dann noch zum Pathologen. Je nachdem, welches Ergebnis die Analyse ergibt, wird eine Nachsorgeempfehlung ausgesprochen. Muss man vor der Untersuchung Angst haben? Nein. Die meisten Patienten lassen sich eine Schlafspritze (Seda- tion) geben, haben keinerlei Schmerzen und bekommen nichts mit. Manche klagen lediglich hinterher über Druck im Bauch oder Blähungen. Verursacht werden diese ungefährlichen, vor- übergehenden Beschwerden dadurch, dass der Arzt während der Koloskopie Luft in den Darm einlässt, um Veränderungen besser zu erfassen. Können Komplikationen auftreten? Das Risiko ist sehr gering. Mit hohem Alter oder bei einer vor- geschädigten Darmwand nimmt allerdings die Verletzungs­ gefahr zu. Ab 75 wird die Untersuchung nur noch eingeschränkt empfohlen. Was ist nach der Untersuchung zu beachten? Die Patienten dürfen direkt nach der Darmspiegelung wieder normal essen und trinken. Für den Rest des Tages darf man nach einer Sedation nicht Autofahren und sollte auf Sport verzichten. Am Folgetag ist man wieder arbeitsfähig. lj Nach wie vor erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 65.000 Menschen an Darmkrebs. Am besten schützen Sie sich mit der Früh­ erkennung: Der Darmspiegelung (Koloskopie). Dr. Marc Alexander Meinikheim führt die Untersuchung in seiner Esslinger Facharzt­ praxis rund 1.400 Mal pro Jahr durch. Hier beantwortet er häufige Fragen. Kontakt IKG Schwerpunktpraxis für Kardiologie, Gastroenterologie und Innere Medizin Dr. Marc Alexander Meinikheim Plochinger Straße 81, 73730 Esslingen Telefon 0711 314242 www.ikg-esslingen.de Dr. Marc Alexander Meinikheim Warum es sich lohnt, zur Darmspiegelung zu gehen

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