Ausgabe 2 >2022

Veronika Zeller Bedarfsgerechte Angebote Wichtig für eine nachhaltige Gesundheitsförderung sei es, bedarfsgerechte Angebote sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner zu machen, so Zeller. „Deswegen haben wir alle von Anfang an eng in das PiPProjekt eingebunden.“ Am PiP-Projekt nahm jeder Standort teil: die Pflegeheime Obertor, Berkheim, Pliensauvorstadt, Hohenkreuz und Oberesslingen und die Tagespflege am Zollernplatz. „Zu Projektbeginn richteten wir einen heimübergreifenden Arbeitskreis Gesundheit ein. Außerdem haben wir für jeden Standort motivierte Mitarbeitende gefunden, die die Rolle des Gesundheitslotsen übernehmen möchten. Die Lotsen haben in ihrem Haus den Hut auf, wenn es um die Gesundheitsförderung geht und sind eine Art Sprachrohr oder Multiplikator.“ Nachdem sich das Team gebildet hatte, begann eine intensive Analysephase. „Wir beschlossen, einen Schwerpunkt auf die psychische Gesundheit zu legen“, berichtet Veronika Zeller. Das Team führte eine umfassende Befragung unter den Mitarbeitenden durch. Dann wurden in jedem Haus Workshops organisiert. „An jeder Veranstaltung nahmen vier bis acht Mitarbeitende aus verschiedenen Arbeitsbereichen wie Pflege oder Hauswirtschaft teil. Mit externer Moderation haben wir sogenannte Arbeitssituationsanalysen durchgeführt: Es wurde für den jeweiligen Arbeitsbereich analysiert und überlegt: Wo gibt es psychische Belastungen? Wie entstehen diese? Was können wir tun, um entgegenzuwirken?“ Anfangs waren die Teilnehmenden etwas zögerlich, verrät Veronika Zeller, doch das änderte sich schnell. „Die Workshops erzielten gute Ergebnisse und es gab positives Feedback.“ AOK unterstützt finanziell und fachlich Geholfen habe da auch, dass die AOK nicht nur finanziell, sondern auch fachlich unterstützte. „Die Workshops wurden von externen Trainerinnen und Trainern durchgeführt Thilo Naujoks >>> „Im unwahrscheinlichen Fall eines Druckverlustes fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. Ziehen Sie die Maske zu sich heran und drücken Sie sie auf Mund und Nase. Helfen Sie danach Kindern und hilfsbedürftigen Menschen.“ Jeder, der schon einmal im Flugzeug gereist ist, kennt die Sicherheitseinweisung. Doch haben Sie schon einmal bewusst auf die Reihenfolge geachtet? Zuerst die eigene Maske aufziehen. Dann helfen. Nur wer selbst atmen kann, ist anderen eine gute Hilfe. Sicher ein gutes Mantra, nicht nur für Krisensituationen, sondern auch für Alltag und Beruf. Auch die Städtischen Pflegeheime Esslingen handeln danach. „Gesunde Beschäftigte sind die Grundlage für eine gute Pflege und damit für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Geschäftsführer Thilo Naujoks. „Eine gesunde Pflegeeinrichtung braucht eine ganzheitliche Gesundheitskultur. Wir wollen die Mitarbeitenden ebenso im Blick haben wie die Bewohnerinnen und Bewohner.“ Neues Projekt, neue Gesundheitsmanagerin Im Jahr 2020 starteten die Städtischen Pflegeheime zusammen mit der AOK Baden-Württemberg das Projekt „Prävention in der Pflege“, kurz: PiP. PiP, ein von der AOK entwickeltes Konzept, soll Pflegeeinrichtungen dabei helfen, die Gesundheit ihrer Beschäftigten und Bewohner systematisch zu fördern. „Natürlich haben wir mit PiP nicht bei Null angefangen. Es gab schon vorher viele gute Einzelmaßnahmen für Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner – von Kinästhetik bis Sturzprophylaxe. Ergänzend dazu ist das Ziel des PiP-Projekts, einzelne Bausteine zusammenzuführen, nachhaltige Strukturen und Prozesse aufzubauen und den Präventionsgedanken fest im Lebens- und Arbeitsalltag unserer Heime zu verankern“, so Naujoks. Für die Umsetzung des PiP-Projekts stellte die AOK den Städtischen Pflegeheimen eine umfangreiche finanzielle Unterstützung zur Verfügung. „Dank dieser konnten wir auch Veronika Zeller als Gesundheitsmanagerin ausbilden und finanzieren“, freut sich Naujoks. Sozialwirtin Veronika Zeller arbeitet schon seit ihrem Studium bei den Städtischen Pflegeheimen, war erst als Projektleiterin, dann als Heimleitung tätig. Zeller mag ihren Beruf, weiß aber auch: „Die Arbeit in einem Pflegeheim ist herausfordernd – körperlich und psychisch. Wir als Einrichtung wollen unsere Mitarbeitenden dabei unterstützen, gesund, motiviert und leistungsfähig zu bleiben: Zum einen, indem wir gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Betriebsklima schaffen. Zum anderen, indem wir Anreize schaffen, selbst aktiv etwas für die Gesundheit zu tun.“ „ Gesunde Beschäftigte sind die Grundlage für eine gute Pflege.“ 2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 39

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