Ausgabe 2 >2022

ESSLINGER GESUNDHEITSMAGAZIN 2 > 2022 Klinikum Esslingen in Kooperation mit der Kreisärzteschaft Esslingen Herz ist Trumpf Wie kardiologische Eingriffe Leben retten Aufgefallen Zertifizierte Qualität am Cancer Center Esslingen Aufgepäppelt Mangelernährung erkennen und gezielt betreuen Aufgeklärt Warum man sich mit Blasenschwäche nicht abfinden muss

04 Meldungen 11 Facharzt-Interview Koronare Herzkrankheit 12 Die Krankenhausküche Hier kommt Qualität auf den Teller 14 Erstklassige Behandlung bei Krebserkrankungen Neue Zertifizierung des Cancer Center Esslingen 17 Förderverein Herzklopfen Vortragstermine 17 Impressum 18 Starker Beckenboden gegen Inkontinenz Das Beckenbodenzentrum am Klinikum Esslingen 21 Förderverein proklinikum 3.000 Euro für die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie 22 Interview Alarm!? Aktuelle Herausforderungen für Krankenhäuser 24 Alterstraumatologie Älteren Menschen nach Frakturen wieder auf die Beine helfen 28 Begleiter in schwersten Zeiten Onkologische Pflege und Palliativpflege 31 Segel neu setzen Interview mit Pflegedirektorin Silke Bortenlänger 34 Essen als Medizin Unterstützung für mangelernährte Patientinnen und Patienten 37 Für junge Leser Pubertät: Leben auf der Baustelle 38 Gesunde Pflege Nachhaltige Gesundheitsförderung in den Städtischen Pflegeheimen Esslingen 45 ES-Kids Erste Hilfe: Keiner ist zu klein zum Helfen! 46 Volle Gerätepower für den Therapieerfolg Die Ambulante Physiotherapie bekommt neue Räume 48 Blick auf die Baustelle Wie geht der Neubau des Klinikums voran? 49 Veranstaltungen 50 Adressen Selbsthilfegruppen, Ambulante Dienste und mehr 14 34 46 Inhalt 42 R und um die Geburt gut versorgt 32 Hier arbeite ich gerne! Attraktive Angebote für Mitarbeitende 06 Herzen retten: Innovative kardiologische Eingriffe www.gesundheitsmagazin-esslingen.de

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 3 Vorwort Schlechte Nachrichten gibt es derzeit ja genügend. Wir versuchen, soweit möglich, dem Niederschlag apokalyptischer Meldungen zu entgehen. Es gibt aber auch noch gute Nachrichten! Die Vorstellung des neuen Chefarztes der Kardiologie und dessen Abteilung des Klinikum Esslingen in Diagnostik und Therapie stehen im Zentrum des vorgelegten Magazins. Die häufigste Todesursache in Deutschland ist die Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Mit rund 338.000 Toten im Jahr 2020 waren die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem Durchblutungsstörungen des Herzens und Herzinfarkte für mehr als ein Drittel der insgesamt 985.500 Todesfälle verantwortlich. Die Vermeidung von Herz-KreislaufErkrankungen, die auch weltweit die häufigsten Ursachen für eine eingeschränkte Lebensqualität und einen vorzeitigen Tod darstellen, steht in der kardiologischen Diagnostik, Prävention und Therapie im Vordergrund. Dabei sind Erkrankungen des Herzens und der Gefäße durch eine gesunde Lebensweise weitgehend vermeidbar. Eines der besten Dinge, die Sie für Ihr Herz tun können, ist nicht zu rauchen. Rauchende Menschen haben statistisch gesehen ein 65 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt als Nichtrauchende. Daneben sind eine regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und ein gesundes Gewicht wichtige Säulen Ihrer Herzgesundheit. Streben Sie täglich 30 bis 60 Minuten körperliche Aktivität an. Übergewicht stellt eine große Belastung für den gesamten Körper dar und ist ein entscheidender Faktor für Herzerkrankungen. Eine Gewichtsreduktion von 5 kg kann den Blutdruck um 10 mmHg senken. Auch die seelische Gesundheit spielt eine wichtige Rolle. Unglückliche Menschen leiden häufiger an Herzproblemen. Deshalb sollten Sie Dinge tun, die Sie glücklich machen. Ihr Dr. Marc Alexander Meinikheim Das Esslinger Klinikum zeichnet sich durch seine hohe Versorgungsqualität aus. Wie gut die Qualitätskennzahlen im Vergleich zu anderen Kliniken sind, veranschaulicht der neu erschienene Qualitätsbericht des Klinikums, der einen Schritt weiter geht, als die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsberichte: Er eröffnet den Blick hinter die Zahlenkulissen. Das Klinikum erklärt anschaulich, wie Qualitätskennzahlen zustande kommen, wie sie zu bewerten sind und welche Pro- zesse hinter den Zahlen stehen. Patientengeschichten lassen uns nachvollziehen, wie wichtig neben der medizinischen auch die pflegerische, therapeutische und menschliche Versorgung für den Genesungsprozess ist. Zwar ist jedes Krankenhaus in Deutschland gesetzlich verpflichtet, ein Min- destmaß an Qualität zu sichern. Am Klinikum Esslingen geht der Anspruch an die eigene Qualitätsentwicklung jedoch weit über diese Vorgaben hinaus. An diesen Anspruch knüpfen auch die vier neuen Chefärzte und die Pflegedirektorin an, die in diesem Jahr am Klinikum begonnen haben. Lesen Sie in dieser Ausgabe des Gesundheitsmagazins über einige ihrer Themen- und Behandlungsschwerpunkte und lernen Sie sie kennen. Im Themenschwerpunkt „Herz“ berichten Betroffene, wie innovative Eingriffe ihnen ein zweites Leben schenkten. Erfahren Sie, welche besondere Behandlung ältere Menschen mit Knochenbrüchen am Klinikum bekommen und wie qualifizierte Pflege gelebt wird. Hervorzuheben ist außerdem die erfolgreiche Zertifizierung des Cancer Center Esslingen nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) - als erstes und einziges Onkologisches Zentrum im Landkreis. Die Themenvielfalt des Gesundheitsmagazins macht deutlich: Das Klinikum will trotz der vielen Herausforderungen ein Qualitätskrankenhaus sein und bleiben. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und empfehle Ihnen außerdem, einen Blick in den Qualitätsbericht zu werfen. Ihr Matthias Klopfer Hohe Versorgungsqualität Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen a. N. Gut fürs Herz Dr. Marc Alexander Meinikheim, Vorstand der Kreisärzteschaft Esslingen

4 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Im September 2022 haben am Klinikum Esslingen 26 junge Menschen ihr Freiwilliges Soziales Jahr begonnen. Während ihres „FSJ“ werden sie im Pflegedienst in der Klinik für Innere Medizin, den chirurgischen Kliniken sowie der Frauenklinik eingesetzt. „Eine tolle Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren“, findet Unternehmenssprecherin Dr. Anja Dietze. Das Klinikum Esslingen bietet das FSJ bereits seit etlichen Jahren an, gemeinsam mit dem Träger „Wohlfahrtswerk für BadenWürttemberg“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Taschengeld, Verpflegungsgeld und Fahrtkostenerstattung, Versicherungsschutz in Sozial-, Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung und haben Urlaubsanspruch. FSJ: Reinschnuppern in die Arbeitswelt Krankenhaus Meldungen Das Klinikum Esslingen stellt sich schon immer den höchsten Anforderungen im Bereich der ärztlichen Behandlung und der Pflege. Mit dem Untertitel „Das Qualitätskrankenhaus“ verbindet das Klinikum nun auch den Anspruch, die Qualität der Behandlungen mit Hilfe von allgemeinverständlichen Kennzahlen transparenter zu machen. Im Sommer 2022 erschien der erste Qualitätsbericht. Die Daten, die die Grundlage des Berichtes bilden, stammen aus Routinedaten der gesetzlichen Qualitätssicherung und Leistungsvergleichen mit anderen Krankenhäusern, an denen das Klinikum freiwillig teilnimmt. Untermauert werden die Zahlen durch persönliche Erfahrungsberichte von Patientinnen und Patienten. Der Qualitätsbericht erscheint ab 2022 jährlich. Jede Ausgabe wird einen thematischen Schwerpunkt haben, im ersten Bericht steht die Onkologie im Fokus. Klinikum Esslingen macht Qualität sichtbar Mensch im Blick. Qualität im Blick. Zum Qualitätsbericht: www.klinikum-esslingen.de/ qualitaetsbericht Neue Wege „Ich bin jemand, der immer neue Wege sucht.“ Dr. Rainer Sätzler, Chefarzt der Thoraxchirurgie, operiert Lungenkrebspatienten seit langem in schonender „Schlüssellochchirurgie“. Doch etwas wurmt ihn: Die Patienten müssen während der OP maschinell beatmet werden. Für eine ohnehin schon angegriffene Lunge eine hohe Belastung. Dr. Sätzler recherchiert und stößt auf einen bahnbrechende Innovation: „NIVATS“, ein Verfahren, mit dem ausgewählte Patienten ohne Vollnarkose, und damit ohne künstliche Beatmung, operiert werden können. Es folgen weitere, intensive Recherchen, Workshops, erste kleine Eingriffe und schließlich komplexe Tumor-OPs. „Die Ergebnisse der bisher 15 Eingriffe sind bemerkenswert.“ Ein Team-Erfolg: NIVATS fordert viel chirurgische Erfahrung, hohes Können des Anästhesisten und ein eingespieltes OP-Team. Menschen 7 Weihnachten zu Hause „Ich stellte mich auf eine langwierige Krankengeschichte ein.“ Cornelia Weißhaar bekommt die Diagnose Lungenkrebs. Die Chancen, den noch kleinen Tumor operativ zu entfernen, stehen gut. Nichtsdestotrotz ist der Eingriff, der vor der 57-Jährigen liegt, schwerwiegend: Ein Lungenlappen muss komplett entfernt werden. Cornelia Weißhaar ist jung, Nichtraucherin und erfüllt auch sonst alle Voraussetzungen für das hochinnovative NIVATS-OP-Verfahren. Chirurg Dr. Sätzler und Anästhesist Dr. Guido Marquardt operieren sie lungenschonend ohne Vollnarkose. Sie ist so präzise betäubt, dass sie den Eingriff nicht wahrnimmt, aber eigenständig atmet. Dadurch kann sie unmittelbar nach der OP mit Atemübungen starten, die die Heilung der Lunge beschleunigen. „Die OP fand am 18. Dezember 2020 statt. Vor Weihnachten war ich schon so fit, dass ich nach Hause durfte.“ Heute führt die Erzieherin ein beschwerdefreies Leben. Sie fühlt sich fit und übt ihren Beruf normal aus.

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 5 Komaerkrankung überstanden – wie geht das Leben weiter? Susanne Hutter, WahlSüdtirolerin mit deutschen Wurzeln, hat darüber ein Buch geschrieben. 1993, mit 30 Jahren, erleidet sie einen septischen Schock. Sechs Wochen später wacht sie auf der Intensivstation des Klinikum Esslingen auf. In ihrem ersten Buch „Der Triumph aus meinem Schicksal“ beschreibt Hutter, wie sie sich Stück für Stück zurück ins Leben kämpft. Mehrfach kam sie für Veranstaltungen zurück ans Klinikum Esslingen, um aus ihrem Buch zu lesen und anderen Betroffenen Mut zu machen. Am 11. Oktober 2022 war Susanne Hutter erneut zu Gast am Klinikum. Diesmal stellte sie ihr zweites Buch vor: „Menschsein zwischen Schatten und Licht". Die Lesung fand im Rahmen der Reihe „KE im Dialog“ online und als Live-Veranstaltung statt. Zurück ins Leben gekämpft PD Dr. Hein hat seit 2017 die Stelle des leitenden Oberarztes und des stellvertretenden Klinikdirektors an der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen inne. Er hat zum Thema Brustkrebs habilitiert und ist zertifizierter Senior-Operateur in der Brustchirurgie. Neben der Leitung des Gynäkologischen-Universitäts-Krebszentrums Franken, war er auch Koordinator des Universitäts-Brustzentrums Franken und verantwortlicher Arzt im Familiären Brust- und Eierstockkrebszentrum. Professor Dr. Kühn wird sich nach dem Ausscheiden schwerpunktmäßig in der Brustkrebsforschung engagieren. Es ist geplant, dass er am Standort Filderklinik, in enger Zusammenarbeit mit PD Dr. Hein, die Entwicklung des kooperativen und integrativen Brustzentrums intensiviert, das 2021 zwischen dem Klinikum Esslingen und der Filderklinik gegründet worden war. Meldungen Neuer Chefarzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe Im monatlichen Podcast „Deine GesundZEIT“ kommen Menschen, die am Klinikum Esslingen arbeiten, zu Wort. Sie gewähren spannende Einblicke hinter die Kulissen eines Krankenhauses und erklären pflegerische und medizinische Themen. Bisher sind elf Folgen erschienen. Die aktuellsten Folgen: › Zu früh geboren – wie geht es weiter? Starthilfe, wenn’s nach Hause geht! Anja Molfenter, Sozialmedizinische Nachsorge › Besser früh als (zu) spät - Faszienbehandlung in der Physiotherapie. Friederike Hardinghaus, Leiterin der Therapieabteilung › Diagnose Demenz – und jetzt? Professor Dr. Matthias Reinhard, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Der Krankenhaus-Podcast: Deine GesundZEIT Haben Sie Fragen und Anregungen rund um das Esslinger Gesundheitsmagazin? Kontaktieren Sie uns: dialog@klinikum-esslingen.de Ihre Gesundheitsthemen sind gefragt! Alle Folgen zum Nachhören: deinegesundzeit.podigee.io PD Dr. Alexander Hein wurde vom Aufsichtsrat des Klinikums Esslingen einstimmig zum Nachfolger von Professor Dr. Thorsten Kühn als Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Esslingen gewählt. „Wir freuen uns, dass wir mit Herrn PD Dr. Hein einen Arzt gewonnen haben, der alle Bereiche der Gynäkologie und Geburtshilfe in vollem Umfang beherrscht . Mit seinem ausgewiesenen onkologischen Profil und seiner wissenschaftlichen Expertise werden wir auch weiterhin eine gynäkologische Krebsversorgung auf höchstem Niveau, sowie eine moderne und familienfreundliche Geburtshilfe anbieten können“, so Geschäftsführer Matthias Ziegler.

6 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Herzen Ja, es ist ernst: „Unbehandelt kann eine schwere Herzerkrankung zum Tod führen“, sagt Privatdozent (PD) Dr. Martin Arnold ganz offen. Der neue Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Klinikum Esslingen macht gleichzeitig Mut: „Mit modernen Verfahren und viel Expertise können wir vielen Patientinnen und Patienten nicht nur ein Überleben, sondern auch ein nahezu normales Leben ermöglichen.“ Zwei Betroffene berichten. retten

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 7 „Ich habe ein Riesenglück, dass die Medizin sowas kann“, sagt Margot D. Die 73-Jährige kommt gerade aus dem Freibad. Dort zieht sie regelmäßig ihre Bahnen. Auch sonst führt sie ein aktives Leben. Möglich ist das, weil Ärztinnen und Ärzte im Klinikum Esslingen zwei ihrer Herzklappen repariert haben. Aortenklappe, Mitralklappe, Trikuspidalklappe, Pulmonalklappe. Jeder Mensch hat vier Herzklappen. Sie sorgen mit dafür, dass unser Blutkreislauf „rund läuft“. Damit alle unsere Organe mit Sauerstoff und Energie versorgt werden, pumpt der Herzmuskel ständig Blut durch den Körper. Sauerstoffreiches Blut fließt von der linken Herzhälfte in die Arterien. Sauerstoffarmes Blut wird über die Venen zurück in die rechte Herzhälfte transportiert. Von dort aus strömt es weiter in die Lunge, wo es wieder mit „Frischluft“ angereichert wird. Die Herzklappen sind in diesem Kreislauf die Ventile. Sie gewährleisten, dass das Blut in die richtige Richtung strömt. Defektes Ventil Ist eines der Ventile defekt, kann das schwerwiegende Folgen haben. „Man unter scheidet zwei Arten von Herzklappenfehlern. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten“, erklärt PD Dr. Martin Arnold, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Klinikum Esslingen. „Eine Verengung oder Stenose führt dazu, dass das Blut sich vor der Klappe staut. Bei einer Klappeninsuffizienz dagegen schließt die Klappe nicht mehr richtig, Blut fließt in die falsche Richtung.“ Um den Fehler auszugleichen, muss der Herzmuskel stärker arbeiten – eine Überlastung, die auf Dauer zu einer Herzschwäche und unbehandelt zum Herzversagen führen kann. Margot D. fällt im Coronasommer 2020 erstmals auf, dass etwas nicht stimmt: „Ich war nicht hundertprozentig fit. Beim Treppensteigen kam ich schnell aus der Puste. Aber während der Pandemie ging man ja nicht so gerne zum Arzt.“ Anfang 2022 fühlt sie sich richtig krank: „Ich war total erschöpft und meine Beine sind angeschwollen.“ Typische Symptome für einen schweren Herzklappenfehler. Betroffene klagen auch oft über Atemnot und Husten, ein Engegefühl und Schmerzen in der Brust oder sie haben Ohnmachtsanfälle. Welche Beschwerden auftreten, hängt davon ab, welche der vier Herzklappen betroffen ist. Schonender Kathetereingriff Margot D. leidet an einer Mitralklappeninsuffizienz. Der Klappenfehler ist so schwer, dass er operativ behoben werden muss. Ein Eingriff am offenen Herz scheidet aus, das Herz ist zu geschwächt. Trotzdem kann PD Dr. Arnold der Patientin helfen – mit einem kathetergestützten Verfahren. Bei einem Kathetereingriff muss die Ärztin oder der Arzt nicht den Brustkorb öffnen, um an das Herz zu gelangen. Stattdessen punktiert man eine Leistenvene und schiebt von dort einen Katheter, einen biegsamen Schlauch, vor zum Herzen. An der Spitze des Katheters befinden sich spezielle Instrumente, mit deren Hilfe quasi „von Innen“ operiert wird. Das geschieht unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle, ein Monitor zeigt Bilder des Herzens. „Der Eingriff ist sehr schonend. Es entsteht keine Operationswunde, damit fällt die Wundheilungszeit komplett weg. Außerdem können wir am schlagenden Herzen und ohne Vollnarkose operieren, also ersparen wir der Lunge und dem Herz die Belastungen einer künstlichen Beatmung“, so PD Dr. Arnold. Eine kathetergestützte Herzklappenoperation erfordert viel Expertise und Fingerspitzengefühl. PD Dr. Arnold bringt beides mit: Er operierte knapp 20 Jahre lang am Universitätsklinikum Erlangen und leitete dort als Oberarzt zuletzt das inter ventionelle Herzklappenprogramm und den Bereich Rhythmologie. 2022 wechselte er ans Klinikum Esslingen. Hier traf der neue Chefarzt auf eine erfahrene Mannschaft: Pro Jahr werden in Esslingen rund 70 kathetergestützte Herzklappenrekonstruktionen durchgeführt. Beteiligt sind Fachleute PD Dr. Martin Arnold >>> „ Kathetereingriffe sind sehr schonend. Es entsteht keine Operationswunde, damit fällt die Wundheilungszeit komplett weg.“ An einem Tag rund 100.000 Mal öffnen und schließen sich die Herzklappen.

8 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 aus verschiedenen Bereichen. „Das Esslinger Team ist sehr gut aufgestellt: Ich habe während des Eingriffs einen Experten für Herz-Ultraschall-Bildgebung an meiner Seite, außerdem einen Anästhesisten, der auf das Herz spezialisiert ist“, so PD Dr. Arnold. Im Frühjahr 2022 geht es für Margot D. ins Herzkatheterlabor. PD Dr. Arnold setzt ihr einen sogenannten MitraClip ein. „Der Clip rafft die Klappensegel, so dass die Mitralklappe wieder dicht schließt“, erklärt er. Nach einer Stunde ist der Eingriff vorbei. „In der Regel können die Patienten nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus verlassen“, so PD Dr. Arnold. Er betont aber: „Natürlich nur, wenn neben dem Klappendefekt keine weiteren schweren Begleiterkrankungen vorliegen.“ Viele Patientinnen und Patienten seien in fortgeschrittenem Alter und litten oft an mehreren Herzerkrankungen. „In solchen Fällen ist eine kompetente intensivmedizinische Betreuung nach dem Eingriff extrem wichtig. Wir haben in Esslingen eine eigene kardiologische Intensivstation. Das Personal ist routiniert im Umgang mit Herzerkrankungen und für eventuelle Komplikationen bestens gerüstet.“ Trikuspidalklappen-Rekonstruktion: Kniffliger Fall für die Kardiologie Margot D. ist nach dem Eingriff schmerzfrei und schnell wieder auf den Beinen. Doch obwohl PD Dr. Arnold die Funktion der Mitralklappe wiederherstellen konnte, bestellt er seine Patientin ein zweites Mal ein. Während des Kathetereingriffs hat sich gezeigt, dass auch die Trikuspidalklappe undicht ist. Ein besonders kniffliger Fall für die Kardiologie – und ein Spezialgebiet von PD Dr. Arnold. Er setzt Margot D. bei einem zweiten Kathetereingriff ein sogenanntes Cardioband ein. Es umschließt den Klappenring, rafft ihn zusammen und stellt so die Dichte der Trikuspidalklappe wieder her. „Das Verfahren ist innovativ, aber auch aufwändig und komplex. Nicht alle Kliniken bieten es an“, so PD Dr Arnold. Margot D.s Herzleistung hat sich nach der Behandlung deutlich verbessert. „Ich kann endlich wieder Treppen steigen“, freut sie sich. „War der Eingriff erfolgreich, ist das Herz wieder normal belastbar. Die Betroffenen können ein Leben ohne Einschränkungen führen – soweit nicht andere Begleiterkrankungen das verhindern“, so PD Dr. Arnold. Margot D. brachten die beiden Eingriffe einen Riesengewinn an Lebensqualität. „Es ist schön, dass ich den Sommer im Freibad und auf dem Rad genießen kann!“ >>> „ Unsere kardiologische Intensivstation ist routiniert im Umgang mit Herzerkrankungen und für eventuelle Komplikationen bestens gerüstet.“ Pulmonalklappe Aortenklappe Mitralklappe Trikuspidalklappe Die vier Herzklappen funktionieren wie mechanische Ventile, sie halten den Blutkreislauf aufrecht.

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 9 Lebensgefährlich: Schwaches Herz und Rhythmusstörungen Auch Felix Schmid genießt den Sommer: Der 46-jährige Familienvater ist auf dem Sprung in den Kroatien-Urlaub. Dass er die Reise machen kann, ist nicht selbstverständlich. Überhaupt, dass er noch am Leben ist, ist nicht selbstverständlich. „Meine Hausärztin hat richtig reagiert. Ohne sie wäre ich jetzt vielleicht tot“, sagt Schmid. Alles begann mit einem Reizhusten. „Das zog sich ein paar Wochen hin und wurde schließlich so schlimm, dass ich nur noch im Sitzen schlafen konnte.“ Die Hausärztin hört die Lunge ab, schreibt ein EKG – und ruft sofort einen Krankenwagen. „Ich hab‘ die Welt nicht verstanden: So schlecht ging es mir doch gar nicht“, erinnert sich Felix Schmid. Doch die Situation ist lebensbedrohlich. Felix Schmid hustet, weil er Wasser in der Lunge hat. Sein Herz ist zu schwach, um das von der Lunge kommende Blut in den Körper weiter zu pumpen. Die Folge: Flüssigkeit staut sich zurück in die Lunge. Im Klinikum Esslingen bekommt Felix Schmid Medikamente, die das Wasser aus seiner Lunge schwemmen und den Druck auf sein Herz senken. Kurzfristig ist er außer Lebensgefahr. Doch ein Langzeit-EKG zeigt: Felix Schmid hat auch eine Herzrhythmusstörung. „Herzschwäche und Rhythmusstörung gehen oft Hand in Hand“, weiß PD Dr. Arnold. Herzrhythmusstörungen treten typischerweise in Attacken auf und können viele verschiedene Formen annehmen: Bei dem einen schlägt das Herz zu schnell, beim anderen zu langsam, beim dritten pocht es unregelmäßig und stolpert. „Viele Herzrhythmusstörungen sind harmlos. Patienten, die ein schwaches Herz haben, neigen allerdings zum gefährlichen Kammerflimmern. Eine Attacke kann innerhalb von Minuten zum Tod führen“, so PD Dr. Arnold. Psychische Belastungsprobe Felix Schmid darf nach einer Woche das Krankenhaus verlassen. Er bleibt unter enger ärztlicher Beobachtung und muss 24 Stunden am Tag eine Art Rettungsweste tragen, die ihn vor dem plötzlichen Herztod schützt. In die Weste eingebaut ist ein Defibrillator und Sensoren, die das Herz ständig überwachen. Kommt es zu einer Attacke, gibt der Defibrillator einen elektrischen Schock ab, um das Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen. „Ich sah aus wie ein James Bond mit Waffenhalfter“, sagt Felix Schmid. Im Nachhinein kann er darüber schmunzeln, doch die Zeit, in der er die Weste tragen muss, ist für ihn und seine Familie eine psychische Belastungsprobe: „Wenn die Weste auf der Haut verrutscht, wird ein Fehlalarm ausgelöst. Als Anwender hat man dann kurz Zeit, den Behandlungsvorgang abzubrechen. Insbesondere für meine Frau waren solche Fehlalarme immer ein Schreckensmoment.“ Als sich Felix Schmids Herzleistung einige Monate später immer noch nicht verbessert hat, ist klar: Sein Herz wird lebenslang einen Bodyguard benötigen. PD Dr. Arnold empfiehlt ihm einen implantierbaren Defibrillator, kurz ICD. Dieser ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel und wird in die Brust eingepflanzt, entweder unter den Brustmuskel oder unter die Haut. Der ICD wird mit Sonden verbunden, die über eine Vene ins Herz führen und dort im Notfall elektrische Impulse abgeben. Es gibt verschiedene ICD-Systeme, die auf unterschiedliche Störungen zugeschnitten sind. Manche kombinieren zum Beispiel Defibrillator- und Schrittmacherfunktionen. Technischer Fortschritt „Die Technik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt“, so PD Dr Arnold. Er und sein Team haben langjährige Erfahrung mit implantierbaren Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Jedes Jahr implantieren sie am Klinikum Esslingen rund 600 dieser Geräte. „Die Systeme agieren sehr flexibel und greifen so wenig wie möglich in den natürlichen Ablauf ein. Sie zeichnen ständig Daten zur Herzleistung und zur Gerätefunktion auf. Als Arzt kann ich diese Daten per Bluetooth abrufen - passwortgeschützt und gut gesichert. Das erleichtert die Nachsorge enorm.“ Allerdings haben herkömmliche ICD-Systeme für so junge Patienten wie Felix Schmid einen Nachteil: „Die Sonden halten bei aktiven jungen Menschen die Belastung durch ständige Bewegungen nicht auf Dauer aus. Es kann zu Defekten an der Isolation oder sogar zu Brüchen der Sonden kommen. Die Sonden am Herzen müssen dann ausgetauscht werden – und das kann riskant sein“, so PD Dr. Arnold. Er empfiehlt Felix Schmid ein noch junges System, einen sogenannten subkutan implantierbaren Defibrillator, kurz: S-ICD. Das Gerät bietet den gleichen Schutz wie ein normaler ICD. Allerdings wird es nur unter die Haut gesetzt und hat keine Verbindung zum Herzen. „Weil das Herz unangetastet bleibt, ist ein Gerätetausch viel unkomplizierter. Außerdem wird das Komplikationsrisiko, zum Beispiel von Infektionen, reduziert“, so PD Dr. Arnold. Kleiner Eingriff, großer Schutz Die Implantation des S-ICD ist ein etwa einstündiger Routineeingriff. PD Dr Arnold setzt bei Felix Schmid auf der linken Brustseite unter der Achsel einen kleinen Schnitt. Dort bringt er den Impulsgeber ein. Etwas links vom Brustbein setzt er >>> Herzrhythmusstörung „Vorhofflimmern“ Anders als Kammerflimmern ist Vorhofflimmern nicht unmittelbar lebensbedrohlich. Allerdings erhöht es das Schlaganfallrisiko und birgt weitere Risiken. Welche Symptome können auf Vorhofflimmern hinweisen? › Unregelmäßiger Herzschlag / Puls › Herzstolpern oder Herzrasen › Schwindel, Schwitzen und Atemnot › Innere Unruhe, Angst › Abgeschlagenheit › Brustschmerzen › Erschöpfung, eingeschränkte Leistungsfähigkeit › 25 bis 40 von 100 Patienten mit Vorhof- flimmern haben keine Beschwerden

10 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Kontakt Klinikum Esslingen Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Privatdozent Dr. Martin Arnold, MHBA Chefarzt Telefon 0711 3103-2401 m.arnold@klinikum-esslingen.de zwei weitere Schnitte und platziert eine Elektrode. Diese schließt er mit einem Kabel, das unter der Haut verläuft, an den Impulsgeber an. Er testet das S-ICD mit einem speziellen Programmiergerät und optimiert die Einstellungen. „Ich bin morgens rein ins Krankenhaus und am nächsten Tag mittags raus. Echt super“, sagt Felix Schmid. Und wie lebt es sich mit dem Implantat? „Bei manchen Bewegungen spürt man, dass da was unter der Haut ist. Aber meistens denke ich nicht daran.“ Einschränkungen gibt es durch das Tragen des Geräts nur wenige. Zum Beispiel reagiert der Impulsgeber empfindlich auf starke elektromagnetische Felder. Wer im Beruf mit entsprechenden Maschinen arbeitet, kann diese Tätigkeit eventuell nicht mehr ausführen. „Solche Aspekte besprechen wir im Vorfeld ganz genau mit unseren Patientinnen und Patienten “, so PD Dr Arnold. Rückkehr zur Normalität Felix Schmid ist froh, dass der ICD ihm eine Rückkehr zur Normalität ermöglicht. Er arbeitet wieder in seinem Job als Industriemechaniker und darf sogar wieder Motorradfahren. Alle drei Monate geht er ins Klinikum Esslingen zur Nachsorge. Dabei wird sowohl die Funktion seines Herzens wie auch die des Defibrillators überprüft. Ausgelöst hat das ICD bei ihm bisher nicht. Fürchtet er sich vor dem Moment, wenn es doch passiert? „Nein. Ich weiß ja, dass ich mit dem ICD sicher bin.“ Er möchte anderen Betroffenen Mut machen: „Ein ICD ist kein Grund, Angst zu haben. Mir hat Dr. Arnold mit seiner ruhigen Art sehr geholfen. Er hat sich immer super gekümmert und alles gut verständlich erklärt. So ist erst gar keine Panik aufgekommen.“ Neueste Entwicklungen nutzen Margot D. und Felix Schmid können trotz schwerer Herzerkrankung gut weiterleben. Dem medizinischen Fortschritt sei Dank. PD Dr. Arnold betont: „Wir versorgen hier am Klinikum Esslingen das gesamte Spektrum kardiologischer Erkrankungen. Dabei bringen wir viel Erfahrung ein und eignen uns fortlaufend neue Entwicklungen an. Von Herzrhythmusstörungen über Klappendefekt bis Herzinfarkt: Unsere Patientinnen und Patienten profitieren in allen Bereichen von modernsten Verfahren und Konzepten.“ lj >>> Dank moderner medizinischer Verfahren können viele herzkranke Menschen wieder ein aktives Leben führen. Kathetereingriffe an den Herzklappen Dr. Arnold im Video-Interview www.klinikum-esslingen.de/ herzklappenrekonstruktion

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 11 Kontakt Praxis Dr. Patrick Weber Niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkte Kardiologie und Angiologie Berliner Straße 4 73728 Esslingen Telefon 0711 55 09 00 10 www.kardio-es.de Die koronare Herzkrankheit zählt zu den häufigsten Herzleiden. Dr. Patrick Weber, niedergelassener Kardiologe in Esslingen, klärt über Risikofaktoren, Vorbeugung und Behandlung auf. Was macht eine koronare Herzkrankheit (KHK) so gefährlich? Bei einer KHK sind die Herzkranzgefäße durch Kalkablagerungen verengt und dadurch wird der Herzmuskel nicht mehr richtig durchblutet. Kommt es im Bein zu einer Durchblutungsstörung, wird das meistens ohne Schaden an der Beinmuskulatur toleriert. Wird der Herzmuskel, der Tag und Nacht Energie benötigt, nicht ausreichend versorgt, hat das Auswirkungen auf den gesamten Körper. Im schlimmsten Fall löst die KHK einen akuten Verschluss aus, dem Herzmuskel wird von jetzt auf gleich der Sauerstoff als Energielieferant abgedreht und es kommt zum lebensbedrohlichen Herzinfarkt. Wer ist besonders gefährdet? Das KHK-Risiko nimmt mit dem Alter zu. Klassische Risikofaktoren für die KHK sind Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und vor allem zu hohe Cholesterinwerte. Daneben spielt die genetische Veranlagung für Gefäßerkrankungen eine Rolle. Wer einen oder mehrere Risikofaktoren hat, sollte regelmäßig zum Check-Up gehen. Wie stellen Sie als Experte fest, ob und was dem Herzen fehlt? Ich schaue mir zuerst an, in welche Richtung die Symptome deuten: Durchblutungsstörung? Herzschwäche? Rhythmusstörung? Klappenfehler? Typisch für eine KHK sind belastungsabhängige Brustschmerzen. Bei anderen Herzerkrankungen treten Warnsignale wie Leistungsminderung, Herzrasen, Herzstolpern oder Bewusstlosigkeit auf. In jedem Fall mache ich eine Echokardiografie, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Ein 24-Stunden-Langzeit-EKG hilft, Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren. Wenn jemand eine gute Smartwatch besitzt, lasse ich mir ergänzend die Herzdaten, die die Uhr über längerer Zeit aufgezeichnet hat, geben. Beim Verdacht auf eine KHK führen wir in der Praxis ein Belastungs-EKG durch. Erhärtet sich der Verdacht, überweise ich ins Krankenhaus für eine Herzkatheteruntersuchung. Bei der Untersuchung schauen die Ärztinnen und Ärzte ins Innere der Gefäße und spüren Engstellen auf. Wie wird eine solche Engstelle behandelt? Oft werden sie gleich im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung aufgeweitet: Man führt einen Ballon in das Gefäß ein und bläst diesen auf. Dabei werden die Kalkablagerungen in die Gefäßwand gedrückt. Stellen Sie sich das vor wie bei einem Schneepflug. Zur Stabilisierung setzt man einen Stent, ein röhrenförmiges Metallnetz, ins Gefäß ein. Kann eine Engstelle nicht per Katheter behandelt werden, kommt eine BypassOperation in Frage. Ist man nach dem Eingriff denn geheilt? In der Regel hält der Stent die betroffene Stelle dauerhaft offen. Allerdings ist meist das gesamte Gefäßsystem von der Verkalkung betroffen – im Herz und im ganzen Körper. Neue Engstellen können also im Laufe der Zeit an jeder anderen Körperstelle auftreten. Was ist in der Nachbetreuung wichtig? Sind durch die Durchblutungsstörung Schäden am Herzmuskel entstanden, kann dies zu einer Herzschwäche führen, die behandelt werden muss. Ein langfristiges Ziel ist zudem, das Fortschreiten der Gefäßverkalkung zu verhindern. Dazu müssen wir die Risikofaktoren medikamentös einstellen: Den Diabetes, den Bluthochdruck, die Blutfettwerte. Die Betroffenen sollten Stress reduzieren, Ernährungsgewohnheiten umstellen – weniger Fleisch und Wurstprodukte und dafür Fisch und Gemüse essen, zum Beispiel - Gewicht abbauen und Sport treiben. Ich empfehle spezielle Herzsportgruppen in den Sportvereinen, die von den Krankenkassen unterstützt werden. Welche Prognosen haben Betroffene mit einer KHK? Ist jemand medikamentös gut eingestellt und schafft es, seinen Lebensstil zu optimieren, kann man die KHK wirksam ausbremsen. Ich habe Patienten, bei denen auch nach vielen Jahren keine Zunahme der Verkalkung zu sehen ist! Wenn über die Jahre die Gefäßverkalkung doch stark zunimmt und Folgeschäden auftreten, gibt es heute sehr gute Therapiemöglichkeiten. Auch ältere Menschen mit schwerer Herzerkrankung können noch Lebenszeit vor sich haben. Das Gespräch führte Lena Jauernig Facharzt-Interview: Koronare Herzkrankheit Dr. Patrick Weber

12 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Was ist was? Küche Das Team Die Krankenhausküche am Klinikum Esslingen wird von der WISAG Care Catering betrieben. 67 Voll- und Teilzeitkräfte sind an sieben Tagen die Woche im Einsatz. Der Großteil arbeitet in der Küche, das Team hält auch Cafeteria und Mitarbeiterrestaurant am Laufen. Hoher Qualitätsanspruch Qualität fängt für Gastronomieleiter Michael Tibi beim Einkauf an: „Wir beziehen möglichst von regionalen Zulieferern. Bei Fleisch (6), Wurst und Fisch achten wir sehr auf Tierwohl und Nachhaltigkeit. Für mich auch eine moralische Verpflichtung.“ Tibi, der früher in einem Stuttgarter Sterne-Restaurant arbeitete, setzt zudem auf Handarbeit: „Wir kochen frisch und vermeiden Fertigprodukte. Spätzle schaben wir im Haus. Kartoffelpüree, Rösti oder Pellkartoffeln machen wir aus frischen Kartoffeln (1). Sogar Saucen setzen wir selbst an (7). Bratensauce darf über Nacht köcheln, um richtig schmackhaft zu sein.“ Das kommt gut an: „Insbesondere für unsere schwäbische Hausmannskost bekommen wir viel Lob.“ Der Speiseplan wechselt saisonal und rückt eine gesunde Ernährung in den Mittelpunkt. Den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgend reduzierte das Team zum Beispiel tierisches Eiweiß. Eine Menülinie wurde durch die DGE zertifiziert. 2021 erhielt die Küche zwei neue Gütesiegel: das Zertifikat „Station Ernährung“ der DGE und das Bio-Siegel für Vollkornnudeln und Tofu. „Die Auszeichnungen haben wir im Rahmen des Modellprojekts „Gutes Essen in der Klinik“ bekommen. Das Land Baden-Württemberg hat das Projekt initiiert. Schon dass wir als eines von fünf Krankenhäusern teilnehmen durften, ist eine Auszeichnung“, so Tibi. Qualität auf dem Teller 1.300 Mahlzeiten bereitet das Küchenteam am Klinikum Esslingen täglich zu. Gekocht wird frisch, hauptsächlich für Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende, aber auch für externe Kunden wie Kindergärten. Die Küche setzt auf Nachhaltigkeit, Regionales und gesunde Ernährung. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gab es dafür gleich zwei Auszeichnungen. 1 3 2

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 13 Herausforderungen einer Großküche „Im Lager (4) und den Kühlräumen halten wir Lebensmittel im Wert von 70.000 Euro vor. Der jährliche Bedarf an Kartoffeln liegt bei 15 Tonnen. Unser größter Saucentopf fasst 120 Liter. Solche Zahlen zeigen: Wir kochen in anderen Mengen als der Pizzabäcker ums Eck“, so Tibi. Da gilt es, Besonderheiten zu beachten: Sind Gewürze und Kräuter gleichmäßig in der ganzen Charge verteilt? Sind Temperatur und Garzeit so eingestellt, dass der Hygienestandard in der Kerntemperatur erfüllt ist, das Essen aber nicht zu trocken wird? Besondere Bedürfnisse berücksichtigen Benötigen Patienten eine spezielle Ernährung, kommt die Diätküche ins Spiel. Judith Leßlauer, die Leiterin, erzählt: „Wir bereiten täglich rund 100 Portionen zu, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. (2) Laktoseintoleranz oder eine Kombination von Unverträglichkeiten oder Allergien, besondere Mahlzeiten für Säuglinge oder Senioren oder für Patienten mit Schluckbeschwerden. Für diese pürieren wir das Essen. (3) Auch da ist es uns wichtig, dass die Mahlzeit optisch ansprechend ist. Püriertes Hähnchen zum Beispiel richten wir in Form eines Schnitzels an. Um den Appetit anzuregen, dekorieren wir die Teller liebevoll.“ Wie kommt das Essen zum Patienten? Die Patientinnen und Patienten wählen täglich zwischen drei Menüs. Sie bestellen über ein Multimedia-Terminal vom Bett aus oder teilen ihre Wünsche den Pflegekräften mit. Damit alle pünktlich ihr Essen bekommen, gibt es ein ausgeklügeltes Logistiksystem: „Wir bereiten in der Küche ab fünf Uhr morgens die Bestelllisten vor, kochen ab sechs Uhr, konfektionieren ab zehn die Portionen (5) und schicken sie per Wagen auf die Stationen. Dort verteilen die Pflegekräfte das Essen“, so Tibi. lj 5 4 7 6

14 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Erstklassige Behandlung bei Krebserkankungen Im Mai 2022 hat sich das Cancer Center Esslingen als erstes Onkologisches Zentrum im Landkreis Esslingen nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizieren lassen. Die Zertifizierung ist wie ein „TÜV- Siegel“ für Krebstherapien: Wer sie hat, erfüllt höchste Qualitätsanforderungen.

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 15 „Das DKG-Zertifikat gibt den Krebspatientinnen und -patienten des Klinikum Esslingen viele Garantien“, so Privatdozent (PD) Dr. Swen Weßendorf, Mitglied der Zentrumsleitung und Qualitätsmanagementbeauftragter des Cancer Center Esslingen (CCE). Das CCE wurde 2019 als Dachorganisation am Klinikum Esslingen gegründet. Es vereint die zuvor schon langjährig bestehenden Zentren für Brust- und Genitaltumoren, Darm-, Pankreas- und Lungentumoren, das Leberzentrum sowie das 2019 gegründete hämatoonkologische Zentrum. Am CCE arbeiten alle für eine moderne Krebsmedizin wichtigen Fachrichtungen unter einem Dach zusammen. Zusätzlich gehören zum Netzwerk rund 40 externe Partner. Die Patienten werden am CCE von einem interdisziplinären Expertenteam aus einer Hand betreut: von der Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge. Einzelne Organzentren am CCE verfügen bereits seit längerer Zeit über eine DKG-Zertifizierung. Nun hat auch das CCE selbst die Auszeichnung „Onkologisches Zentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.“ erhalten. Damit nimmt Esslingen eine Vorreiterrolle ein: Deutschlandweit gibt es nur rund 130 zertifizierte Onkologische Zentren. „Hierzulande gibt es grob 2.000 Krankenhäuser – also haben gerade mal etwas über fünf Prozent der Häuser eine solche Zertifizierung“, so PD Dr. Weßendorf. Gesamteindruck: Note 1 In einem einjährigen Prozess nahm die DKG das Cancer Center Esslingen genau unter die Lupe. „Wir haben uns einer sehr ausgedehnten, ganzheitlichen Strukturprüfung unterzogen. Die DKG hat alle unsere therapeutischen Angebote genau begutachtet“, erklärt PD Dr. Weßendorf. Geprüft wurden unter anderem die diagnostischen Prozesse, die Therapieabläufe und die klinischen Studien. Die Zertifizierungskommission kam zu einem äußerst positiven Schluss: „Alle Mitarbeiter erscheinen hochmotiviert und kompetent, die kollegiale und interprofessionelle Zusammenarbeit macht in allen auditierten Bereichen einen sehr engen und vertrauensvollen Eindruck, der Gesamteindruck des onkologischen Zentrums ist sehr gut.“ An anderer Stelle im Auditbericht heißt es: „Besonders hervorzuheben sind die gute Verzahnung des staPD Dr. Swen Weßendorf Beate Haensel „ In der CCE-Koordinierungsstelle laufen alle Fäden unseres riesigen Netzwerks zusammen und in unserem Patienteninformationszentrum sind alle Angebote zentral verankert.” tionären mit dem ambulanten Sektor, die zahlreichen Angebote für Patienten und Angehörige - insbesondere das Patienteninformationszentrum -, die ausgesprochen aktive Psychoonkologie, die intensive Arbeit der onkologischen Fachpflege und die zunehmende Digitalisierung.“ Behandlung nach neuestem Stand der Wissenschaft Wichtigstes Prüfkriterium für die DKG-Zertifizierung ist, dass sich die Behandlung am aktuellen Stand der Wissenschaft orientiert. Für Laien, für die der Übergang zwischen Schulmedizin, Komplementärmedizin und unseriösen Therapieangeboten oft schwer zu durchschauen sei, gebe das DKG-Siegel daher eine wichtige Orientierungshilfe. „Für jede Tumorerkrankung gibt es komplexe Werke, die die gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenfassen: Die medizinischen Leitlinien beschreiben, wie ein bestimmtes Krankheitsbild im Jahr 2022 behandelt werden soll“, erklärt PD Dr. Weßendorf. Mit dem DKG-Zertifikat gibt das Klinikum Esslingen das Versprechen ab, dass jede Therapieentscheidung systematisch und strukturiert anhand dieser Leitlinien getroffen wird. „Patientinnen und Patienten, die speziellere Therapiesituationen aufweisen als die Leitlinie vorgibt, können gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern und Universitätskliniken ein Therapieangebot erhalten.“ Tumorkonferenz als Qualitätssicherungsinstrument Für DKG-zertifizierte Krebszentren wie das CCE sind regelmäßig stattfindende Tumorkonferenzen ein verpflichtendes Instrument. In der Tumorkonferenz kommen alle für die Diagnostik und Behandlung relevanten Spezialisten zusammen, beleuchten jeden Fall aus unterschiedlichen Perspektiven und erarbeiten gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept. „Die Tumorkonferenz gibt eine Therapieempfehlung ab. Anschließend kann der Patient frei entscheiden, welchen Weg er gehen möchte“, betont PD Dr. Weßendorf. >>>

Nachgewiesene Expertise Patientinnen und Patienten des zertifizierten Onkologischen Zentrums können sich auch darauf verlassen, dass sie von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten operiert werden: Chirurginnen und Chirurgen müssen beispielsweise eine Mindestanzahl an Operationen pro Jahr in ihrem Fachgebiet vorweisen. „Eine zusätzliche Sicherheit, die garantiert, dass die Krebstherapie ein Routineeingriff für den Behandler ist“, erklärt PD Dr. Weßendorf. Großes Netzwerk Eine weitere Garantie, die Patientinnen und Patienten mit dem DKG-Zertifikat bekommen, ist, dass alle an der Behandlung Beteiligten eng miteinander vernetzt sind – auch über das Klinikum Esslingen hinaus. Bereits seit Jahren legt man am CCE großen Wert darauf mit anderen Kliniken eng zusammen zu arbeiten und Kontakte zu niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem ambulanten Pflegedienst, der Brückenpflege, der psychoonkologischen Ambulanz, dem Kinderhospiz sowie anderen Angebotsträgern und Selbsthilfegruppen systematisch zu pflegen. „In der CCE-Koordinierungsstelle laufen alle Fäden unseres riesigen Netzwerks zusammen und in unserem Patienteninformationszentrum sind alle Angebote zentral verankert“, erklärt Beate Haensel, Koordinatorin am CCE. „Alle Beteiligten werden stets auf dem gleichen Informationslevel gehalten und wir stehen im kontinuierlichen Dialog miteinander.“ „Für die Patienten bedeutet das: Ambulante und stationäre Therapieschritte sind eng verzahnt. Keiner arbeitet alleine vor sich hin“, so PD Dr. Weßendorf. Vierteljährliche Qualitätszirkel am Klinikum Esslingen garantieren den regelmäßigen fachlichen Austausch aller Netzwerkmitglieder. „Zusammen bilden wir ein riesiges Team, in dem sich jeder einzelne verpflichtet, das Beste für die Patientinnen und Patienten zu tun.“ Kooperationsverträge mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten stellen zudem sicher, dass man bei einer Überweisung umgehend einen Termin bekommt. „Die CCE-Patienten erhalten quasi unmittelbaren Zugriff auf dieses ganze Kooperationsnetzwerk“, sagt PD Dr. Weßendorf. Regelmäßige Überprüfung Krebszentren, die eine Zertifizierung durch die DKG erhalten haben, werden in regelmäßigen Abständen geprüft, das Zertifikat muss immer wieder erneuert werden. Für das Cancer Center Esslingen ist dies eine Herausforderung welcher man sich gerne stellt: „Im Prinzip haben wir uns auf das, was wir schon seit Jahren tun, ein Siegel geben lassen“, erklärt PD Dr. Weßendorf. Während des Erst-Zertifizierungsprozesses musste im medizinischen Bereich praktisch nicht nachgebessert werden. Allein strukturelle und formale Anforderungen – die schriftliche Dokumentation von Prozessen, Qualifikationen und Mindeststandards - bereiten dem CCE-Team jetzt Mehraufwand. So müssen beispielsweise Schulungs- und Fortbildungsintervalle für Mitarbeitende genau protokolliert werden. Medizinische Prozesse sind einheitlich und transparent zu dokumentieren – so lassen sich die Ergebnisse statistisch auswerten. Am Puls der Zeit Der Aufwand lohne sich, so Dr. Weßendorf. DKG-Zertifikate ähneln für das Klinikum etwas dem TÜV fürs Auto. Das Zertifikat schaffe Vertrauen bei Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen sowie Akzeptanz bei anderen Institutionen. „Zwar ist es in unserem Fall kein Muss, aber wenn eine Klinik im Wettbewerb gut bestehen und sich weiterentwickeln möchte, dann ist das renommierte DKG-Zertifikat eine wichtige Voraussetzung.“ nw 16 Esslinger Gesundheitsmagazin 2 | 2022 Weiter informieren: Qualität am Cancer Center Esslingen Der diesjährige Qualitätsbericht des Klinikum Esslingen setzt einen großen Schwerpunkt auf die Krebsbehandlung und gibt Einblicke ins CCE. www.klinikum-esslingen.de/ qualitaetsbericht Kontakt Klinikum Esslingen, Cancer Center Esslingen (CCE) PD Dr. Swen Weßendorf, Ärztlicher Koordinator CCE Telefon 0711 3103-2452 cancercenter@klinikum-esslingen.de Beate Haensel, Koordinatorin CCE Telefon 0711 3103-82532 b.haensel@klinikum-esslingen.de >>> Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert bescheinigt hiermit, dass das Brustkrebszentrum Esslingen (BZE) Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen am Neckar vertreten durch Herrn Prof. Dr. med. Thorsten Kühn die in den durch die Deutsche Krebsgesellschaft und durch die Deutsche Gesellschaft für Senologie festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Brustkrebszentren (FAB)“ definierten Qualitätskriterien erfüllt. Das Brustkrebszentrum Esslingen (BZE) erhält daher die Auszeichnung Brustkrebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Senologie e. V. Erstzertifizierung: 10.09.2004 Rezertifizierung: 24.02.2017 Gültigkeitsdauer: 01.09.2022 Registriernummer: FAB-Z050 G Prof. Dr. Th. Seufferlein Präsident Deutsche Krebsgesellschaft Prof. Dr. S. Y. Brucker Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Senologie Zertifiziertes Brustkrebszentrum Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert bescheinigt hiermit, dass das Darmkrebszentrum Esslingen (DZE) Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen am Neckar vertreten durch Herrn Prof. Dr. med. Ludger Staib die in den durch die Deutsche Krebsgesellschaft festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Darmkrebszentren (FAD)“ definierten Qualitätskriterien erfüllt. Das Darmzentrum des Klinikums Esslingen erhält daher die Auszeichnung Darmkrebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Erstzertifizierung: 11.11.2008 Rezertifizierung: 24.02.2017 Gültigkeitsdauer: 01.09.2022 Registriernummer: FAD-Z100 Prof. Dr. Th. Seufferlein Präsident Deutsche Krebsgesellschaft Zertifiziertes Darmkrebszentrum Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert bescheinigt hiermit, dass das Gynäkologische Tumorzentrum Esslingen (GTZE) Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen am Neckar vertreten durch Herrn Prof. Dr. med. Thorsten Kühn die in den durch die Deutsche Krebsgesellschaft festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Gynäkologische Krebszentren (FAG)“ definierten Qualitätskriterien erfüllt. Das Gynäkologische Tumorzentrum Esslingen (GTZE) erhält daher die Auszeichnung Gynäkologisches Krebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Erstzertifizierung: 17.11.2009 Rezertifizierung: 24.02.2017 Gültigkeitsdauer: 01.09.2022 Registriernummer: FAG-Z030 B Prof. Dr. Th. Seufferlein Präsident Deutsche Krebsgesellschaft Zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert bescheinigt hiermit, dass das Lungenkrebszentrum des Thoraxzentrums Esslin en - Stuttgart an den Standorten Klinikum Esslingen Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen am Neckar und Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Canstatt Badstraße 35-37, 70372 Stuttgart die in den durch die Deutsche Krebsgesellschaft festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Lungenkrebszentren (FAL)“ definierten Qualitätskriterien erfüllt. Das Lungenkrebszentrum des Thoraxzentrums Esslingen - Stuttgart erhält daher die Auszeichnung Lungenkrebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Erstzertifizierung: 03.12.2010 Rezertifizierung: 29.04.2020 Gültigkeitsdauer: 01.09.2022 Registriernummer: FAL-Z025 Prof. Dr. Th. Seufferlein Präsident Deutsche Krebsgesellschaft Zertifiziertes Lungenkrebszentrum Zertifiziertes Onkologisches Zentrum Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert bescheinigt hiermit, dass das Cancer Center Esslingen (CCE) im Klinikum Esslingen Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen am Neckar vertreten durch Herrn Prof. Dr. med. Henning Wege die in den durch die Deutsche Krebsgesellschaft festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Onkologische Zentren (FAO)“ definierten Qualitätskriterien erfüllt. Das Cancer Center Esslingen (CCE) erhält daher die Auszeichnung Onkologisches Zentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Erstzertifizierung: 06.05.2022 Gültigkeitsdauer: 01.09.2025 Registriernummer: FAO-Z019 Prof. Dr. Th. Seufferlein Präsident Deutsche Krebsgesellschaft

2 | 2022 Esslinger Gesundheitsmagazin 17 Förderverein Herzklopfen e.V. Plochinger Straße 42 73730 Esslingen Telefon 0711 22667277 info@herzklopfen-kardiologie-es.de www.herzklopfen-kardiologie-es.de Spendenkonto: Kreissparkasse Esslingen IBAN DE80 611500200100933015 BIC ESSLDE66XXX Impressum Klinikum Esslingen in Kooperation mit der Kreisärzteschaft Esslingen Schirmherr: Stadt Esslingen a. N. Herausgeber: Klinikum Esslingen Hirschlandstraße 97, 73730 Esslingen a.N. Geschäftsführung: Matthias Ziegler Redaktion und Verlag: AmedickSommer GmbH Charlottenstraße 29/31, 70182 Stuttgart Telefon 0711 621039-0 Telefax 0711 621039-33 info@amedick-sommer.de Das Esslinger Gesundheitsmagazin liegt der Esslinger Zeitung bei und wird kostenlos in Arztpraxen und im Klinikum Esslingen verteilt. Texte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Beiträge, Fotos und Abbildungen wird keine Haftung übernommen. Medizinisch-wissenschaftliche Leitung: Professor Dr. Stefan Krämer, Dr. Marc Alexander Meinikheim Redaktion: Lena Jauernig, V.i.S.d.P (lj) Telefon 0711 621039-78, lj@amedick-sommer.de Ursula Kächele (uk), Annette Steigert (ast), Nadine Wilmanns (nw), Gerlinde Wicke-Naber (gwn) Layout und Gestaltung: Evelina Pezer-Thoß, Sabine Pietsch, Lutz Härer Druck: Bechtle Graphische Betriebe und Verlagsgesellschaft GmbH & Co. KG ISSN 1865-2336 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern mitunter nur die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter. www.gesundheitsmagazin-esslingen.de Bildnachweise: Adobe Stock: Krakenimages.com, Titelbild; Pixel-Shot, S. 5 (u.); Dee-sign, S. 8; pinkeyes, S. 14; Prostock-studio, S. 18; Pushpraj, S. 20; Alex White, S. 22; Robert Kneschke, S. 24; Jo Panuwat D, S. 28; evgenij918, S. 34; Krakenimages.com, S. 37; rawpixel.com, S. 38; Olga Bauer, S. 40 (li.); Robert Kneschke, S. 40 (re.) + 41 Roberto Bulgrin: S. 2 (re.), 42 Arge lola: S. 15 (li.) Christina Braune: S. 11 Roberto Bulgrin: S. 15 (re.) Pascal Cabitza: S. 19 (o.re.) Michael Diehl: S. 27 (re.) Deutsche Krebsgesellschaft / Klinikum Esslingen: S. 16 Claudia Fy, www.claudiafy.de: S. 3 (li.), 23 (re.) Lutz Härer: S. 45 Gaby Hoess: S. 43 Cordula Jäger: S. 4 (u.) Klinikum Esslingen: S. 4 (o.), 7 (o.), 19 (o.li. +o.M.), 21, 27 (li.), 27 (M.), 30, 31, 35 (2. + 3.v.li.), 44, 47, 48 (o. +M.) Max Kovalenko / Lichtgut: S. 12–13, 46 Monica Menez / von Helden und Gestalten: S. 2 (M.), 32, 33 Dr. Clemens Poth: S. 35 (li. + re.) Privat: S. 5 (re.o. + u.), 39 (re.) Shutterstock: antoniolucescu, S. 2 (li.) + 6; Robert Kneschke S. 10; Daisy Daisy, S. 26; FamVeld, S. 27 (u.) Städtische Pflegeheime Esslingen: S. 39 (li.) Gottgried Stoppel: S. 23 (li.) Architekturbüro Tiemann-Petry: S. 48 (u.) Katharina Weber: S. 3 (re.) Herzklopfen Termine 2022/23 Jeweils montags 19.00 Uhr, Altes Rathaus Esslingen Eintritt frei 19. September 2022 „Wenn das Herz klopft“ PD Dr. Martin Arnold, MHBA Klinikum Esslingen 31. Oktober 2022 „Ernährung als Medizin – Ernährungsmedizin“ Dr. Ursula Kurz Klinikum Esslingen 28.November 2022 „Alles, was Sie über Gefäße wissen wollen“ Prof. Dr. Serdar Demirel Klinikum Esslingen 27. Februar 2023 „Herzchirurgie, was ist das überhaupt?“ Prof. Dr. Jörg Seeburger Sana Herzchirurgie Stuttgart 27. März 2023 „Moderne Thoraxchirurgie am Klinikum Esslingen: Lungenoperationen ohne Vollnarkose“ Dr. Rainer Sätzler Klinikum Esslingen 24. April 2023 „Volkskrankheit Vorhofflimmern – moderne Behandlungsmöglichkeiten“ Dr. Harald Marschang Klinikum Esslingen 22. Mai 2023 „Verbesserung der Frakturversorgung beim alten Menschen am Beispiel der Sprunggelenkfraktur“ Prof. Dr. Michael Frink Klinikum Esslingen 26. Juni 2023 „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ Dr. Ulrike Wortha-Weiß Klinikum Esslingen Bitte informieren Sie sich auch aktuell unter www.herzklopfen-kardiologie-es.de

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