10 Esslinger Gesundheitsmagazin
1 2014
Der Böse: Magenbakterium Helicobacter pylori kann Magengeschwüre verursachen
Der Gute: Darmbakterium
E. coli ist wichtig für
eine gesunde Darmflora
Feuer in der
Speiseröhre
und ein
Eindringling namens Helicobacter
Es brennt, als hätte man Feuer verschluckt – vor allem nachts,
im Liegen, aber auch beim Bücken oder nach einem Weißwein
oder Schokolade. Das Sodbrennen oder medizinisch Refluxer-
krankung tritt immer dann auf, wenn Magensäure in die Spei-
seröhre fließt. „Die Folge einer ständigen Reizung der Speise-
röhre können Entzündung und Schädigung der Schleimhaut bis
hin zu Speiseröhrenkrebs sein“, erklärt Professor Dr. Michael
Geißler, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onko-
logie/Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie am Kli-
nikum Esslingen. Normalerweise verhindert ein Schließmuskel
das Aufsteigen der Magensäure. Funktioniert dieses Ventil nicht
richtig, kann die Magensäure ungehindert in die Speiseröhre
fließen. Häufige Ursache ist der Bruch an der Öffnung im
Zwerchfell, wo die Speiseröhre in den Magen übergeht. Wenn
das Muskelgewebe an dieser Stelle geschwächt ist, kann sich
der obere Magenteil durchs Zwerchfell hindurch in den Brust-
raum hineinstülpen. Dieser Defekt ist oft angeboren. Allerdings
begünstigt Übergewicht bei bestehendem Zwerchfellbruch den
übermäßigen Rückfluss der Magensäure, deshalb sind überge-
wichtige Menschen häufig betroffen.
Untersucht wird die Refluxerkrankung mittels einer Endoskopie.
Außerdem kann mit Hilfe der sogenannten ph-Metrie das Aus-
maß des Säurerückflusses in die Speiseröhre gemessen werden,
die Manometrie liefert Informationen darüber, ob eine musku-
läre Störung der Speiseröhre vorliegt. „Es existieren vier unter-
schiedliche Schweregrade einer Speiseröhrenentzündung, von
einer begrenzten leichten Rötung bis hin zu Geschwürbildungen
Refluxkrankheiten und Magengeschwüre gehören
längst zu den Volkskrankheiten. Typische Zeichen
sind Sodbrennen und Schmerzen im Oberbauch.