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Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2012
Bei Krebsneuerkrankungen sind diese Organe am häufigsten betroffen (in%)
29,3
16,4
7,4
5,6
4,9
4,3
4,1
3,7
3,5
3,3
3,2
2,8
2,1
1,9
1,7
26,2
15,8
14,2
8,4
4,6
4,4
3,5
3,2
2,8
2,8
2,2
2,2
1,8
1,7
1,5
Brustdrüse
Darm
Lunge
Gebärmutterkörper
Eierstöcke
Malignes Melanom der Haut
Harnblase
Magen
Bauchspeicheldrüse
Niere
Non-Hodgkin-Lymphom
Gebärmutterhals
Leukämien
Schilddrüse
Nervensystem
Prostata
Darm
Lunge
Harnblase
Magen
Niere
Mundhöhle und Rachen
Malignes Melanom der Haut
Non-Hodgkin-Lymphom
Bauchspeicheldrüse
Leukämien
Hoden
Speiseröhre
Nervensystem
Kehlkopf
Quelle: Schätzung der
Dach­dokumentation Krebs im
Robert Koch-Institut
30% 20% 10% 0% 0% 10% 20% 30%
sehen ihre Hauptaufgabe darin, Krebs-Patienten in schwierigen
Lebensphasen nach ihrem individuellen Bedarf zu unterstützen
und zu begleiten. Auch die Angehörigen werden eingebunden.
Gemeinsames Ziel ist es, die Patienten mit ihrer Krankheit nicht
allein zu lassen.
„Die Pflegekräfte haben den intensivsten Kontakt zu den
Krebspatienten“, sagt Doris Rohrhirsch, Pflegedirektorin im Kli-
nikum Esslingen. „Wenn es einem Patienten schlechter geht,
wenn er depressiv wird, bemerken die Pflegedienstmitarbeiter
das als erste.“ Oft kommen auch erst im Anschluss an ein Arzt-
gespräch die Fragen, mit denen sich die Patienten dann an die
Krankenschwester wenden. „Krebspatienten haben sehr spezielle
Bedürfnisse, auf die wir eingehen müssen.“ Einerseits umfasst
dies ganz praktische Dinge, für deren Klärung die Pflegenden
Ansprechpersonen sind. Sie vermitteln den Kontakt zu Koope-
rationspartnern, wie z.B dem Friseur, der dann spezielle Schmink-
kurse anbietet. Andererseits ist das fachliche Wissen der Pfle-
gekräfte gefordert. Durch eine Chemotherapie sei zum Beispiel
oft die Mundschleimhaut angegriffen, nennt Doris Rohrhirsch
ein Beispiel. „Mit Ernährungstipps und vor allem mit einem
gemeinsam entwickelten Standard für eine optimale Mundpflege
können wir den Patienten Linderung verschaffen.“
Einige Pflegekräfte, die auf den onkologischen Stationen arbei-
ten, sind zudem speziell für die Pflege und den Umgang mit
Krebspatienten ausgebildet. Neben Fachkräften mit einer zwei-
jährigen onkologischen Weiterbildung arbeiten zum Beispiel
Breast Care Nurses speziell im Brustzentrum, Pain Nurses auf
der Palliativstation. Pflegeexperten etwa für Wundversorgung
und Stomatherapie werden stationsübergreifend bei Bedarf hin-
zugezogen. Das stärkt die Qualität im Onkologischen Schwer-
punkt. Ganz wichtig ist es für die betroffenen Patientinnen und
Patienten, dass sie die Zuwendung erhalten, die sie benötigen.
So hat beispielsweise eine Fachkursschülerin in ihrer Abschluss­
arbeit einen Flyer entworfen, der das Thema aufgreift, wie man
als Patient mit seinen Kindern über die Erkrankung sprechen
kann: „Wie sage ich, dass Mama oder Papa schwer krank ist und
wie begegne ich den vielfältigen Ängsten?“. Auch hier stehen
geschulte Pflegekräfte mit Rat und Tat zur Seite.
Über 55 Prozent werden geheilt
Der große Durchbruch in der Behandlung von Krebserkrankun-
gen konnte bisher zwar noch nicht erreicht werden. „Insgesamt
aber haben in den letzten Jahren viele kleine Fortschritte zu
einer Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten geführt“,
„Vor allem bei Brust- und Prostata­krebs
sowie Darmkrebs hat die Medizin in den
letzten Jahren deutliche Erfolge erzielt.“
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Männer