Ausgabe 1>2014 - page 29

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Esslinger Gesundheitsmagazin 29
Wer, wegen was auch immer, operiert
werden muss, braucht dazu nicht in
jedem Fall im Krankenhaus über-
nachten. Vieles wird inzwischen am-
bulant gemacht. Das heißt: Gleich
nach der OP geht’s ab nach Hause.
I ch mus s unte rs Me s se r –
abe r wo und wie
Gebrochener Arm, entzündeter Blinddarm,
geschwollene Mandeln, juckende Warzen – es gibt
viele Gründe für eine Operation. Früher musste
man dafür zwangsweise für ein paar Tage oder
sogar Wochen ins Krankenhaus. Heute ist das
anders: „Etwa 25 Prozent aller Operationen in
unserer Abteilung werden ambulant durchgeführt“,
sagt Dr. Jürgen Holzer, Kinderchirurg am Klinikum
Esslingen. Auch einige niedergelassene Ärzte ope-
rieren ambulant, sodass der Anteil ambulanter
Operationen insgesamt sogar noch höher sein
dürfte.
Stat ionär – e in pa ar Tage auße r Haus
Eine stationäre Aufnahme in einem Krankenhaus
bedeutet, dass man einige Tage bleiben muss. So
ein Klinikaufenthalt beginnt also schon zu Hause
mit dem Kofferpacken. Klamotten zum Wechseln,
Handtuch, Zahnbürste – was man halt so braucht,
wenn man ein paar Tage außer Haus ist. Stationär
heißt aber nicht automatisch, dass die Krankheit,
die man hat, besonders schlimm ist. „Nach man-
chen Operationen ist einfach eine engmaschige
Kontrolle und intensive Behandlung durch Fach-
personal nötig, das geht nur im Krankenhaus“,
sagt Kinderchirurg Holzer.
Ambul ant – dahe im ge sund we r den
Bei der ambulanten OP läuft das anders. Nach dem Eingriff muss man
noch einige Stunden in der Klinik bleiben, bis die Narkose „ausgeschla-
fen“ ist, dann geht´s zum Gesundwerden nach Hause. Alleine allerdings
darf niemand gehen. „Eine ambulante OP setzt voraus, dass man abge-
holt wird und dass jemand zu Hause ist, der rund um die Uhr auf einen
aufpasst“, betont Dr. Holzer. Jeder ambulant operierende Arzt lässt sich
das vorher schriftlich bestätigen. Der Kinderchirurg findet ambulante
OPs trotzdem gut: „Das gewohnte Umfeld unterstützt den Heilungsver-
lauf ganz erheblich.“
OP-Katalog – ohne Be s tellfunk t ion
Im „Operationskatalog“ steht, was normalerweise ambulant und was sta-
tionär operiert wird. Es ist aber ein Katalog ohne Bestellfunktion. Aber
Ausnahmen sind natürlich möglich. Wer einen guten Grund hat, kann
statt ambulant auch stationär behandelt werden.
Nüchte r n in den OP – b it te dr an hal ten
Egal ob ambulant oder stationär operiert wird – man darf sechs Stunden
vor der OP nichts mehr essen und zwei Stunden davor nichts mehr trin-
ken. Damit wollen die Ärzte aber nicht ihre Patienten ärgern, sondern sie
wollen das OP-Risiko verringern. Denn es kann passieren, dass infolge
der Narkose der Mageninhalt in die Luftröhre rutscht. Mögliche Folgen
wären dann Erbrechen und Entzündungen. Wenn aber nichts im Magen
ist, kann auch nichts verrutschen.
F r i s c h o p e r i e r t –
un d g l e i ch wi e de r
n a ch H au s e ?
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