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1 2016

Esslinger Gesundheitsmagazin 11

Blutdruck

richtig messen

Verwenden Sie ein Gerät mit dem Prüfsiegel der

Deutschen Hochdruckliga e.V. Eine Auflistung

zertifizierter Geräte finden Sie unter

www.hochdruckliga.de

Setzen Sie sich fünf Minuten vor der Messung

hin und kommen Sie zur Ruhe.

Der Messpunkt (Oberarm oder Handgelenk)

sollte in Herzhöhe liegen. Bei einer Messung am

Handgelenk sollten Sie die Hand also auf Herz-

höhe halten.

Eine Wiederholungsmessung sollten Sie frühes-

tens nach einer halben Minute durchführen.

Bluthochdruckpatienten, die medikamentös

behandelt werden, sollten morgens vor der Tab-

letteneinnahme und abends vor dem Zubettge-

hen messen.

Quelle: Förderverein Herzklopfen,

www.herzklopfen-kardiologie-es.de

Behandlung

Je nach Ursache fällt die Therapie unterschiedlich aus: „Hat der

Bluthochdruck organische Gründe, zum Beispiel eine Funktions-

störung der Schilddrüse, bekommt der Patient auch Medika-

mente für die Schilddrüse“, sagt Dr. Smetak. Bei Nebennieren-

problemen muss eventuell operativ eingegriffen werden.

Medikamente gegen Bluthochdruck werden je nach Ausprägung

des Bluthochdrucks verschrieben: „Ist der Bluthochdruck eher

gering, reicht es häufig auch schon, wenn der Patient einige

Lebensweisen umstellt“, berichtet Dr. Smetak. So würden eine

Gewichtsabnahme, mehr Bewegung, Stressreduktion und eine

gesunde Ernährung in vielen Fällen den Blutdruck senken. „Medi-

kamente sind aber fast immer notwendig, wenn der Patient

schon etwas älter ist oder an Begleiterkrankungen leidet“, so

der Kardiologe. Dann gibt es eine Auswahl verschiedener Prä-

parate, von sogenannten ACE-Hemmern über Betablocker oder

unterschiedliche Kombinationspräparate. „Die Einnahme von

Entwässerungstabletten verstärkt die blutdrucksenkende Wir-

kung der Medikamente nochmal zusätzlich und wird deshalb

häufig ebenfalls verschrieben“, erklärt Professor Leschke. „Wich-

tig ist, dass die Medikamente regelmäßig und nach Vorschrift

des Arztes eingenommen werden“, betont er. Ansonsten könne

der Bluthochdruck nicht gesenkt werden. „Patienten haben im

Normalfall eine sehr gute Prognose, aber dafür muss der Blut-

hochdruck auch konsequent behandelt werden.“

Eine stationäre Behandlung in der Klinik ist notwendig, wenn

der Bluthochdruck sehr schwer medikamentös einstellbar ist

oder bereits zu Folgeschäden geführt hat.

Folgen

Erfolgt keine Behandlung, kann ein Bluthochdruck weitreichende

Folgen hervorrufen: „Das Risiko für Herzkreislauferkrankungen

wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzmuskelschwäche

steigt signifikant an“, betont Professor Leschke. Auch eine Nie-

renschwäche oder gar ein Nierenversagen können Auswirkungen

sein, ebenso wie starke Sehstörungen, da der hohe Blutdruck

die Netzhaut und die Gefäße im Auge schädigt. „Das Risiko an

einem Herzinfarkt zu sterben, sinkt bei konsequenter Behand-

lung um mehr als 20 Prozent“, sagt Dr. Smetak. „Die Prognosen

bei der Behandlung von Bluthochdruck sind so gut, dass keine

Behandlung eine vergebene Chance wäre.“ Regelmäßige Kont-

rollen beim Arzt sind außerdem wichtig, damit die Dosis der

Präparate kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden

kann.

>>>

Prof. Dr. Mathias Leschke Dr. Norbert Smetak

„Wichtig ist, dass die

Medikamente regelmä-

ßig und nach Vorschrift

des Arztes eingenom-

men werden.“