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Esslinger Gesundheitsmagazin 11
Blutdruck
richtig messen
Verwenden Sie ein Gerät mit dem Prüfsiegel der
Deutschen Hochdruckliga e.V. Eine Auflistung
zertifizierter Geräte finden Sie unter
www.hochdruckliga.deSetzen Sie sich fünf Minuten vor der Messung
hin und kommen Sie zur Ruhe.
Der Messpunkt (Oberarm oder Handgelenk)
sollte in Herzhöhe liegen. Bei einer Messung am
Handgelenk sollten Sie die Hand also auf Herz-
höhe halten.
Eine Wiederholungsmessung sollten Sie frühes-
tens nach einer halben Minute durchführen.
Bluthochdruckpatienten, die medikamentös
behandelt werden, sollten morgens vor der Tab-
letteneinnahme und abends vor dem Zubettge-
hen messen.
Quelle: Förderverein Herzklopfen,
www.herzklopfen-kardiologie-es.deBehandlung
Je nach Ursache fällt die Therapie unterschiedlich aus: „Hat der
Bluthochdruck organische Gründe, zum Beispiel eine Funktions-
störung der Schilddrüse, bekommt der Patient auch Medika-
mente für die Schilddrüse“, sagt Dr. Smetak. Bei Nebennieren-
problemen muss eventuell operativ eingegriffen werden.
Medikamente gegen Bluthochdruck werden je nach Ausprägung
des Bluthochdrucks verschrieben: „Ist der Bluthochdruck eher
gering, reicht es häufig auch schon, wenn der Patient einige
Lebensweisen umstellt“, berichtet Dr. Smetak. So würden eine
Gewichtsabnahme, mehr Bewegung, Stressreduktion und eine
gesunde Ernährung in vielen Fällen den Blutdruck senken. „Medi-
kamente sind aber fast immer notwendig, wenn der Patient
schon etwas älter ist oder an Begleiterkrankungen leidet“, so
der Kardiologe. Dann gibt es eine Auswahl verschiedener Prä-
parate, von sogenannten ACE-Hemmern über Betablocker oder
unterschiedliche Kombinationspräparate. „Die Einnahme von
Entwässerungstabletten verstärkt die blutdrucksenkende Wir-
kung der Medikamente nochmal zusätzlich und wird deshalb
häufig ebenfalls verschrieben“, erklärt Professor Leschke. „Wich-
tig ist, dass die Medikamente regelmäßig und nach Vorschrift
des Arztes eingenommen werden“, betont er. Ansonsten könne
der Bluthochdruck nicht gesenkt werden. „Patienten haben im
Normalfall eine sehr gute Prognose, aber dafür muss der Blut-
hochdruck auch konsequent behandelt werden.“
Eine stationäre Behandlung in der Klinik ist notwendig, wenn
der Bluthochdruck sehr schwer medikamentös einstellbar ist
oder bereits zu Folgeschäden geführt hat.
Folgen
Erfolgt keine Behandlung, kann ein Bluthochdruck weitreichende
Folgen hervorrufen: „Das Risiko für Herzkreislauferkrankungen
wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzmuskelschwäche
steigt signifikant an“, betont Professor Leschke. Auch eine Nie-
renschwäche oder gar ein Nierenversagen können Auswirkungen
sein, ebenso wie starke Sehstörungen, da der hohe Blutdruck
die Netzhaut und die Gefäße im Auge schädigt. „Das Risiko an
einem Herzinfarkt zu sterben, sinkt bei konsequenter Behand-
lung um mehr als 20 Prozent“, sagt Dr. Smetak. „Die Prognosen
bei der Behandlung von Bluthochdruck sind so gut, dass keine
Behandlung eine vergebene Chance wäre.“ Regelmäßige Kont-
rollen beim Arzt sind außerdem wichtig, damit die Dosis der
Präparate kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden
kann.
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Prof. Dr. Mathias Leschke Dr. Norbert Smetak
„Wichtig ist, dass die
Medikamente regelmä-
ßig und nach Vorschrift
des Arztes eingenom-
men werden.“