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30 Esslinger Gesundheitsmagazin

2 2015

Gewitter

im Kopf

An einer Epilepsie können Kinder in jedem Alter, vom Neugeborenen

bis zum Jugendlichen, erkranken. Dabei handelt es sich nicht immer

um eine eigenständige Krankheit. Es kann auch ein sichtbares

Zeichen einer weiteren krankhaften Veränderung im Gehirn sein.

Verkrampfte Gesichtszüge, zuckender Körper, schäu-

mender Speichel – so stellen sich die meisten Men-

schen einen epileptischen Anfall vor. „Dieser soge-

nannte Grand Mal-Anfall, bei dem das gesamte

Gehirn in Aufruhr ist, ist allerdings nur eine von vie-

len Formen der Epilepsie“, erklärt Dr. Hans Eitel, Ober-

arzt in der Neuropädiatrie am Klinikum Esslingen.

„Krampfanfälle äußern sich auf sehr vielfältige

Weise, je nachdemwelcher Teil des Gehirns betroffen

ist“, ergänzt die leitende Oberärztin Dr. Dr. Gudrun

Schmiedel.

Manche Anfälle dauern nur wenige Sekunden, blei-

ben fast unbemerkt. Sie zeigen sich zum Beispiel als

leichtes Muskelzucken, Kribbeln oder kleine Bewusst-

seinspause. Manche Betroffene nesteln wenige

Augenblicke unmotiviert an einem Kleidungsstück

oder schlucken und schmatzen. Andere stehen auf

und laufen herum oder wiederholen immer den glei-

chen Satz. Wieder andere scheinen einen Moment

lang wie weggetreten, halten inne, starren vor sich

hin. Hinter all diesen Anfallsgeschehen steckt eine

vorübergehende Funktionsstörung von Nervenzellen

80%

der Kinder, die an einer

Epilepsie leiden, werden durch

eine Behandlung anfallsfrei.