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Esslinger Gesundheitsmagazin 27
reichen experimentellen Untersuchungen in den vergangenen
Jahren ist es nun interventionellen Kardiologen gelungen, mit
Kathetertechnik, ohne direkte Eröffnung des Herzens und ohne
Herzlungenmaschine, ein der Operation vergleichbares Ergebnis
bei dieser mit einer hohen Sterblichkeit verbundenen Erkrankung
zu erzielen.
Durch frühzeitige Ultraschalluntersuchungen, einschließlich
eines sogenannten Schluckechos, kann der Herzfehler am Klini-
kum Esslingen sicher erkannt werden. Bei bestätigter fortge-
schrittener Klappenerkrankung werden nach umsichtiger Abklä-
rung weiterer Herzerkrankungen, aber auch anderer belastender
Situationen, die Patienten in Zusammenarbeit mit den Herzchi-
rurgen der Sana Herzchirurgie beurteilt und im „Heart-Team“ die
Entscheidung zu einemmöglichen Eingriff getroffen. „Wir bieten
den Betroffenen mit dieser neuartigen Methode im Landkreis
Esslingen eine heimatnahe Anlaufstation und effektive Hilfe an“,
sagt der Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneu-
mologie, Professor Dr. Matthias Leschke.
Nach Punktion der Leistengefäße wird dabei ein Katheter durch
die Blutgefäße bis zum Herzen und über die Herzscheidewand
auf die erkrankte Seite des Herzens geführt. Der Eingriff wird
unter Vollnarkose durchgeführt und mit moderner Röntgen- und
Ultraschalltechnik kontrolliert. Je nach anatomischen Voraus-
setzungen und funktioneller Veränderung werden ein oder auch
mehrere Clips an den Rändern der undichten Herzklappe ange-
bracht und so die Klappenränder zusammengezogen. „Damit
können wir die Undichtigkeit schließen, das Herz wird unmittel-
bar entlastet“, so Dr. Schneider. Die Patienten werden durch die-
sen Eingriff in den meisten Fällen wieder deutlich belastbarer.
Stenosen entstehen durch Ablagerungen, Insuffizienzen zum
Beispiel nach früheren Infektionen oder als Folge von Bluthoch-
druck. Undichtigkeiten können auch die Folgeerscheinung eines
Herzinfarktes sein. „Typische Symptome sind eine immer weiter
zunehmende Luftnot, aber auch Schwäche- und Schwindelge-
fühle“, sagt Dr. Schneider. Durch die erhöhte Belastung des Her-
zens kann sich das Blut im Herzen oder in der Lunge anstauen.
Dadurch kann es auch zu Flüssigkeitseinlagerungen (Ödemen)
kommen, etwa an Knöcheln und Unterschenkeln, in der Lunge
oder im Bereich des Bauchraums.
Die häufigsten Herzklappenfehler des menschlichen Herzens,
die Aortenklappenstenose und die Mitralklappeninsuffizienz
(MI), betreffen die beiden Herzklappen der linken Herzhälfte.
Durch die Mitralklappe fließt sauerstoffreiches, aus der Lunge
kommendes Blut in die linke Herzkammer und wird in der Aus-
wurfsphase durch die Aortenklappe in die große Körperschlag-
ader (Aorta) befördert.
Neue Behandlungsmöglichkeit
bei Mitralklappeninsuffizienz
Die Mitralklappeninsuffizienz tritt oft bei älteren Patienten mit
erweiterten Herzhöhlen und deutlicher Herzschwäche auf. Häu-
fig wird dieser Herzfehler auch nach Herzhinterwandinfarkten
beobachtet. Die Patienten haben meist schon einen langen Lei-
densweg hinter sich. Durch die Erkrankung des Herzens mit Mit-
ralklappeninsuffizienz und einer fortschreitenden Herzschwäche
ist die Lebensqualität zunehmend eingeschränkt, eine selbstän-
dige Versorgung ist in fortgeschrittenem Krankheitsstadium
nicht mehr möglich. „Eine notwendige operative Korrektur ist
bei diesen Menschen aber oft mit einem deutlich erhöhten Ope-
rationsrisiko verbunden“, erklärt Dr. Schneider. Nach umfang-
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„Luftnot ist ein
typisches Symptom
bei Herzerkran
kungen.“
Mitralklappe
Aortenklappe
Pulmonalklappe
Trikuspidalklappe




