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1 2016

Esslinger Gesundheitsmagazin 23

Rund 500.000 Menschen in Deutschland erkranken

jedes Jahr neu an Krebs. Ein wichtiger Bestandteil

der Behandlung vieler Tumore ist die Bestrahlung.

Für die optimale Strahlentherapie am Klinikum

Esslingen ist seit Anfang des Jahres Privatdozent

Dr. Dirk Bottke zuständig.

Im Fachbereich Strahlentherapie und Radioonkologie werden

Patienten aus allen medizinischen Disziplinen des Klinikums

Esslingen behandelt.

Die Strahlentherapie macht sich bestimmte Eigenschaften der

menschlichen Zellen zu Nutze. Denn Zellen haben ein eigenes

Reparatursystem, das Schäden ausgleicht. „Gesunde Zellen

können Schäden deutlich besser reparieren als viele Krebszel-

len. Deshalb wirken die Strahlen stärker auf den Tumor als auf

die gesunden Organe in seiner Nähe“, erklärt der Strahlenthe-

rapeut. Die Tumore oder Krebszellen werden durch die Strah-

lentherapie so stark beschädigt, dass sie nicht mehr weiter

wachsen oder auch ganz zerstört werden. Das gesunde

Gewebe erholt sich von der Bestrahlung – doch dafür benö-

tigt es Zeit. Deshalb wird die gesamte Strahlendosis in meh-

rere Portionen, Fraktionen genannt, aufgeteilt. Viele Einzel-

bestrahlungen sind also keine besonders aggressive Therapie,

sondern sehr schonend.

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Ohne Präzision und Planung funktioniert in der Strahlentherapie

gar nichts. Denn nur eine genaue und exakte Bestrahlung kann

Tumorzellen gezielt zerstören und benachbarte gesunde Gewebe

weitgehend schonen. Seit dem 1. Januar 2016 ist für den Fach-

bereich Strahlentherapie und Radioonkologie imMedizinischen

Versorgungszentrum (MVZ) am Klinikum Esslingen der neue

Ärztliche Leiter Privatdozent Dr. Dirk Bottke verantwortlich. „Die

Strahlentherapie wird hauptsächlich in drei Bereichen einge-

setzt: als definitive Therapie anstatt einer Operation, nach einer

Operation, um verbliebene Tumorzellen zu zerstören und zur

Symptomlinderung bei Palliativpatienten“, sagt Dr. Bottke.

So werden zum Beispiel Brustkrebspatientinnen nach bruster-

haltender Operation in jedem Fall bestrahlt. „In 25 bis 30 Pro-

zent der Fälle verbleiben einzelne, für den Operateur nicht sicht-

bare Tumorzellen nach der OP im Brustgewebe. Mit der

Bestrahlung will man sicher gehen, dass diese Zellen abgetötet

werden“, sagt Dr. Bottke. Dank der Strahlentherapie kann somit

verhindert werden, dass der Frau die gesamte Brust abgenom-

men werden muss.

„Gesunde Zellen können Schäden deutlich bes-

ser reparieren als viele Krebszellen. Deshalb

wirken die Strahlen stärker auf den Tumor als

auf die gesunden Organe in seiner Nähe.“

Die Bestrahlung dauert

bis zu

2Minuten

.