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1 2016

Esslinger Gesundheitsmagazin 25

Die Bestrahlung dauert ein bis zwei Minuten. MTAs überwa-

chen die Bestrahlung. Über ein Mikrofon können sie jederzeit

Kontakt zum Patienten aufnehmen. Die Bestrahlungszeiträume

hängen vom Krankheitsbild ab: Brustkrebspatientinnen müssen

sechs Wochen fünfmal die Woche im MVZ vorbei kommen.

„Männer mit Prostatakrebs werden acht Wochen bestrahlt. Bei

Palliativpatienten kann eine Symptomlinderung in der Regel

nach zwei bis vier Wochen erreicht werden.“, sagt Dr. Bottke.

Die Strahlentherapie verursacht keine Schmerzen, es können

aber Nebenwirkungen auftreten. Die meisten Patienten fühlen

sich vorübergehend abgeschlagen und sind müde. „Haut und

Schleimhäute sind sehr empfindlich. Darauf muss man achten,

wenn man beispielsweise Tumore im Hals bestrahlt“, sagt Dr.

Bottke. Brustkrebspatientinnen haben häufig mit Hautproble-

men, ähnlich einem leichten Sonnenbrand, zu tun. „Weil die

Bestrahlung im Gegensatz zur Chemotherapie nur lokal wirk-

sam ist, können Nebenwirkungen auch nur im Bestrahlungs-

gebiet auftreten“, sagt der Strahlentherapeut.

Strahlen helfen auch bei Schmerzen

Das Bestrahlungsgerät kann auch zur Behandlung von gutar-

tigen Erkrankungen wie Arthrosen, Tennisellenbogen oder Fer-

sensporn genutzt werden. „Die Strahlendosis ist dann nur ein

Bruchteil von dem, was wir bei Tumoren einsetzen“, sagt Dr.

Bottke. Die Strahlen wirken dabei entzündungshemmend. „Bei

bis zu 80 Prozent der Patienten haben wir damit Erfolg. Sie

haben anschließend dauerhaft weniger oder gar keine Schmer-

zen mehr“, sagt der Strahlentherapeut. Und weil er in seiner

Zeit als Oberarzt in der Strahlentherapie am Universitätsklini-

kum Ulm gute Erfahrungen mit dieser Behandlungsmethode

Am Bildschirm überwachen die MTA

s die Behandlung

Laser helfen Dr. Bottke und

Janika Blankenhorn den Patien-

ten richtig zu positionieren

gemacht hat, möchte Dr. Bottke dieses Anwendungsgebiet auch

am Klinikum Esslingen ausbauen. „Zurzeit besuche ich niederge-

lassene Ärzte und informiere sie über diese Art der Bestrahlung.“

Neben der Teilnahme an interdisziplinären Studien möchte Bottke

Behandlungskonzepte noch mehr an die Bedürfnisse der Patien-

ten anpassen. „Bei der sogenannten Hypofraktionierung werden

Patienten über einen kürzeren Zeitraummit höheren Strahlungs-

dosen bestrahlt“, sagt Dr. Bottke. So werden zum Beispiel aus-

gewählte Brustkrebspatientinnen in Großbritannien und Kanada

bereits dreieinhalb statt sechs Wochen bestrahlt – bei gleichen

Ergebnissen und ebenfalls sehr guter Verträglichkeit. „Auch bei

Palliativpatienten, für die ein langer Behandlungszeitraum eine

enorme Belastung darstellen kann, ist es ein gutes Konzept, sie

mit mit etwas höheren Dosen weniger häufig zu bestrahlen.“

aw

„Bei der Bestrahlung gutarti-

ger Erkrankungen lindern

wir bei 80 Prozent der Pati-

enten die Schmerz

en

.“

Fachbereich Strahlentherapie

und Radioonkologie im

Medizinischen Versorgungs-

zentrum (MVZ) Esslingen im

Klinikum Esslingen

Leitender Arzt

PD Dr. Dirk Bottke

Hirschlandstraße 97

73730 Esslingen

Sekretariat

Seval Demir

Telefon 0711 3103-3330

Telefax 0711 3103-3339

d.bottke@

klinikum-esslingen.de