42
Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2013
Die wichtigsten Aufgaben der Sozial
dienstmitarbeiter sind schnell erklärt: Wer
Sorgen und Probleme hat, die in irgend
einer Weise in Verbindung mit seiner
Erkrankung stehen, kann sich an einen der
sechs Mitarbeiter im Sozialdienst wen
den. Es werden jährlich rund 4.500 Pati
enten in vielfältigen Problemlagen bera
ten. Dabei geht es um Themen wie die
Organisation einer Anschlussheilbehand
lung, die ambulante oder stationäre Wei
terversorgung, Beratung rund um das
Pflegeversicherungsgesetz, Beantragung
von Hilfsmitteln, Klärungen mit Kosten
trägern, Beratung von Tumorpatienten,
Hilfen für Suchtkranke – eine vielfältige
Aufgabe, so vielfältig wie die Probleme,
die Menschen in ein Krankenhaus neben
ihrer Erkrankung mitbringen. „Manchmal
habe ich den Eindruck, ich arbeite im
Geschichtenhaus“, sagt Marlene Hoff
mann, die Leiterin des Sozialdienstes,
„deshalb ist es wichtig, neben Kompetenz
und Empathie auch Zeit für den Patienten
mitzubringen, um sich auf die bestehen
den Sorgen und Nöte einzustellen.“
Der Sozialdienst mit seinem Leistungs
spektrum steht allen, auch den Angehö
rigen und ambulanten Patienten des Kli
nikums zur Verfügung. Er kann über
Mitarbeiter der Stationen, Ärzte und
Pflege, per Konsil oder direkt vom Patien
ten oder seinen Angehörigen angefordert
werden. Meist sind es organisatorische
Der Sozialdienst im Klinikum Esslingen unterstützt
die Patienten in vielerlei Hinsicht: „Wir informieren,
beraten, organisieren und manchmal ist es not-
wendig einfach nur zuzuhören“, sagt Leiterin Marlene
Hoffmann.
Professionelle Hilfe
für die Patienten
Es werden jährlich
rund
4.500
Patienten
in vielfältigen Problemlagen
beraten.
Aufgaben, die zu erledigen sind, zum Bei
spiel die Organisation einer Anschluss
heilbehandlung nach einer Operation.
„Wir versuchen zwar die Wünsche der
Patienten bei der Auswahl des Reha-
Ortes zu berücksichtigen, müssen uns
aber auch an den Vorgaben der Kosten
träger orientieren. Man darf uns nicht mit
einem Reisebüro verwechseln, wir vermit
teln medizinische Rehabilitationen in ent
sprechende Fachkliniken“, erklärt Marlene
Hoffmann. Die Antragstellung und Kos
tenklärung sowie in vielen Fällen die Ter
minvereinbarung wird dem Patienten
abgenommen, so dass der Patient weiß,
wie es nach dem Klinikaufenthalt unmit
telbar weitergeht.
So verhält es sich auch bei der Organisa
tion einer Weiterversorgung. Für manche
Patienten kommt der Einschnitt mit der
Erkrankung ganz plötzlich, so dass sich die
Lebensumstände von heute auf morgen
verändern. Vielleicht ist der Mensch durch
die Erkrankung auf fremde Hilfe angewie
sen oder er kann gar nicht mehr in sein
häusliches Umfeld zurück. Diese Themen
brauchen viel Einfühlungsvermögen und
Fingerspitzengefühl, um dem Patienten
gerecht zu werden. „Vor allem bei Allein
lebenden schauen wir uns das Umfeld
genau an, klären, ob es Personen gibt, die
sich im häuslichen Bereich um den Pati
enten kümmern können. Oftmals muss ein
ambulanter Dienst eingeschaltet werden,
der dann die pflegerischen und behand
lungsrelevanten Aufgaben übernimmt“,
sagt Marlene Hoffmann. „Manchmal ist
auch die stationäre Weiterversorgung
kurz- oder langfristig die richtige Wahl.
Wir bemühen uns, eine gute und passende
Nachversorgung zu organisieren, so dass
keine Versorgungslücken entstehen.“ In
diesem Zusammenhang ist eine Beratung
über Leistungen der Pflegeversicherung,
Vollmachten und Patientenverfügungen
ein weiteres Thema. „Viele pflegende
Angehörige wissen gar nicht, dass sie über
die Pflegeversicherung eine Leistung
beantragen können. Bei Bedarf sind wir
Ihnen bei der Beantragung behilflich.“
„Viele pflegende Angehörige wissen gar
nicht, dass sie über die Pflegeversiche-
rung eine Leistung beantragen können.“