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Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2013
Die wichtigsten Aufgaben der Sozial­
dienstmitarbeiter sind schnell erklärt: Wer
Sorgen und Probleme hat, die in irgend­
einer Weise in Verbindung mit seiner
Erkrankung stehen, kann sich an einen der
sechs Mitarbeiter im Sozialdienst wen­
den. Es werden jährlich rund 4.500 Pati­
enten in vielfältigen Problemlagen bera­
ten. Dabei geht es um Themen wie die
Organisation einer Anschlussheilbehand­
lung, die ambulante oder stationäre Wei­
terversorgung, Beratung rund um das
Pflegeversicherungsgesetz, Beantragung
von Hilfsmitteln, Klärungen mit Kosten­
trägern, Beratung von Tumorpatienten,
Hilfen für Suchtkranke – eine vielfältige
Aufgabe, so vielfältig wie die Probleme,
die Menschen in ein Krankenhaus neben
ihrer Erkrankung mitbringen. „Manchmal
habe ich den Eindruck, ich arbeite im
Geschichtenhaus“, sagt Marlene Hoff­
mann, die Leiterin des Sozialdienstes,
„deshalb ist es wichtig, neben Kompetenz
und Empathie auch Zeit für den Patienten
mitzubringen, um sich auf die bestehen­
den Sorgen und Nöte einzustellen.“
Der Sozialdienst mit seinem Leistungs­
spektrum steht allen, auch den Angehö­
rigen und ambulanten Patienten des Kli­
nikums zur Verfügung. Er kann über
Mitarbeiter der Stationen, Ärzte und
Pflege, per Konsil oder direkt vom Patien­
ten oder seinen Angehörigen angefordert
werden. Meist sind es organisatorische
Der Sozialdienst im Klinikum Esslingen unterstützt
die Patienten in vielerlei Hinsicht: „Wir informieren,
beraten, organisieren und manchmal ist es not­-
wendig einfach nur zuzuhören“, sagt Leiterin Marlene
Hoffmann.
Professionelle Hilfe
für die Patienten
Es werden jährlich
rund
4.500
Patienten
in vielfältigen Problem­lagen
beraten.
Aufgaben, die zu erledigen sind, zum Bei­
spiel die Organisation einer Anschluss­
heilbehandlung nach einer Operation.
„Wir versuchen zwar die Wünsche der
Patienten bei der Auswahl des Reha-
Ortes zu berücksichtigen, müssen uns
aber auch an den Vorgaben der Kosten­
träger orientieren. Man darf uns nicht mit
einem Reisebüro verwechseln, wir vermit­
teln medizinische Rehabilitationen in ent­
sprechende Fachkliniken“, erklärt Marlene
Hoffmann. Die Antragstellung und Kos­
tenklärung sowie in vielen Fällen die Ter­
minvereinbarung wird dem Patienten
abgenommen, so dass der Patient weiß,
wie es nach dem Klinikaufenthalt unmit­
telbar weitergeht.
So verhält es sich auch bei der Organisa­
tion einer Weiterversorgung. Für manche
Patienten kommt der Einschnitt mit der
Erkrankung ganz plötzlich, so dass sich die
Lebensumstände von heute auf morgen
verändern. Vielleicht ist der Mensch durch
die Erkrankung auf fremde Hilfe angewie­
sen oder er kann gar nicht mehr in sein
häusliches Umfeld zurück. Diese Themen
brauchen viel Einfühlungsvermögen und
Fingerspitzengefühl, um dem Patienten
gerecht zu werden. „Vor allem bei Allein­
lebenden schauen wir uns das Umfeld
genau an, klären, ob es Personen gibt, die
sich im häuslichen Bereich um den Pati­
enten kümmern können. Oftmals muss ein
ambulanter Dienst eingeschaltet werden,
der dann die pflegerischen und behand­
lungsrelevanten Aufgaben übernimmt“,
sagt Marlene Hoffmann. „Manchmal ist
auch die stationäre Weiterversorgung
kurz- oder langfristig die richtige Wahl.
Wir bemühen uns, eine gute und passende
Nachversorgung zu organisieren, so dass
keine Versorgungslücken entstehen.“ In
diesem Zusammenhang ist eine Beratung
über Leistungen der Pflegeversicherung,
Vollmachten und Patientenverfügungen
ein weiteres Thema. „Viele pflegende
Angehörige wissen gar nicht, dass sie über
die Pflegeversicherung eine Leistung
beantragen können. Bei Bedarf sind wir
Ihnen bei der Beantragung behilflich.“
„Viele pflegende Angehörige wissen gar
nicht, dass sie über die Pflegeversiche-
rung eine Leistung beantragen können.“
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