2 2013
Esslinger Gesundheitsmagazin 19
fortgeschrittenen Stadium die noch
unreife Netzhaut ablöst. Die Behandlung
erfolgt in der 8. bis 16. Lebenswoche,
meist mittels Laser. Dazu wird ein mobiler
Laser der Augen-Belegklinik, die sich
praktischerweise gleich neben der Kinder
intensivstation befindet, am Inkubator
angebracht, die Frühgeborenen also im
Brutkasten behandelt.
Große Erblindungsgefahr beim
grünen Star
Stationär operiert werden schließlich
auch Patienten mit grünem Star (Glau
kom). Diese Erkrankung, die meist auf
einen zu hohen Augeninnendruck zurück
zuführen ist, führt unbehandelt immer zur
Erblindung. Die Therapie besteht zunächst
aus einer engmaschigen Kontrolle und der
Gabe vonMedikamenten. Reicht das nicht
aus, wird operativ (offen-chirurgisch oder
per Laser) eine Abflussmöglichkeit für das
Augenwasser geschaffen. Wichtig beim
grünen Star ist es, rechtzeitig mit der
Behandlung zu beginnen: „Die Erblin
dungsgefahr ist beim grünen Star groß,
meist weil die Patienten nicht rechtzeitig
in die Behandlung kommen oder weil sie
ihre Therapie nicht konsequent durchfüh
ren“, betont Dr. Weindler. Wer auf Num
mer sicher gehen will, kann auf eigene
Kosten präventiv eine regelmäßige
Augenkontrolle durchführen lassen – zum
Beispiel in der Augen-Praxis-Klinik in der
alten Feuerwache Esslingen.
wb
Privatdozent Dr. Josef Weindler
Belegarzt, Belegbetten,
Belegpatient
Das Klinikum Esslingen verfügt über zwei Belegkliniken,
eine für Augenheilkunde und eine für HNO-Heilkunde. Was
ein Belegarzt ist, beschreibt der von Robert-Koch-Institut
und Statistischem Bundesamt herausgegebenen „Gesund
heitsbericht für Deutschland“:
Niedergelassener oder ein anderer nicht am Krankenhaus
angestellter Arzt, dem von einem Krankenhausträger auf
vertraglicher Basis Krankenhausbetten (Belegbetten) zur
Verfügung gestellt worden sind, um Patienten (Belegpa
tienten) der eigenen Fachrichtung stationär zu behan
deln. Der Belegarzt rechnet direkt mit dem Patienten
oder den Sozialleistungsträgern ab. Für die Inanspruch
nahme der Einrichtungen und des Personals des Kran
kenhauses zahlt er dem Krankenhausträger eine Vergü
tung (Nutzungsentgelt).
Um als Belegarzt arbeiten zu können, muss ein Arzt zudem
durch die Kassenärztlichen Vereinigungen als Belegarzt
anerkannt sein. Augenbelegärzte am Klinikum Esslingen
sind derzeit Dr. med. Philipp Hugger und Privatdozent Dr.
med. Josef Weindler.
Ein Vitrektomiehandstück, mit dessen
Hilfe bei einer Operation im Auge der
Glaskörper entfernt wird